Aserbaidschan hat den Eurovision Song Contest in Düsseldorf gewonnen. Das Duo Eldar Kasimov und Nigyar Djamal ("Ell und Nikki") gewann mit der Popballade "Running Scared". Es ist der erste Sieg von Aserbaidschan bei dem europäischen Songwettstreit. "Die Welt braucht mehr Gefühl", antwortete Eldar Qasimov auf die Frage nach dem Erfolgsrezept.
Italien schaffte es nach 14 Jahren Eurovisions-Pause mit einer Swingnummer direkt auf Platz zwei, Schweden belegte Rang drei. Vorjahressiegerin Lena Meyer-Landrut aus Deutschland kam auf den zehnten Platz.
Belgien war nicht im Finale vertreten. Die Gruppe Witloof Bay war im Halbfinale ausgeschieden. Wie jetzt bekannt wurde, hatte Witloof Bay die Teilnahme am Finale nur knapp verpasst. Im zweiten Halbfinale am Donnerstag erreichte die Gruppe Platz 11, aber nur die ersten zehn schafften den Sprung ins Finale.
Die größte Unterhaltungsshow in Europa wurde am Samstagabend in 55 Länder übertragen. Nach ersten Schätzungen verfolgten rund 120 Millionen Menschen den "ESC" vor den Bildschirmen.
Zehntausende feiern in Aserbaidschan
Freudentaumel im Siegerland Aserbaidschan: Jubelnd stürmten Zehntausende trotz strömenden Regens auf die Straßen der Hauptstadt Baku, um den Sieg des Duos Ell und Nikki zu feiern. Autos fuhren in Kolonnen hupend durch die Stadt. Aus den Fenstern wehten die Staatsflaggen, wie Medien berichteten. Auf dem zentralen Platz Asadlyg (Freiheit) der Hauptstadt der früheren Sowjetrepublik versammelten sich Tausende, um den Sieg zu feiern.
Die islamisch geprägte Südkaukasusrepublik hatte erst das vierte Mal am Eurovision Song Contest teilgenommen. Aserbaidschan gilt für den Westen vor allem wegen seiner immensen Gas- und Ölvorkommen als wichtiger Wirtschaftspartner. Internationale Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die Führung in Baku mit Willkürjustiz gegen Oppositionelle vorgeht sowie die Entwicklung freier Medien unterdrückt. Fans, die 2012 zur Eurovision reisen wollen, benötigen für Aserbaidschan ein Visum. Als Termin für das Finale ist der 26. Mai 2012 vorgesehen.
dpa/belga/est - Bild: Jörc Carstensen (epa)