Blonde Riesentolle und Puppengesicht - das sind die Erkennungszeichen von Jedward. Die eineiigen Zwillinge John und Edward Grimes aus Dublin sind dieses Jahr die Topfavoriten beim Eurovision Song Contest.
Am Donnerstagabend haben sie ihren ersten großen Auftritt im zweiten Halbfinale und am Samstag werden sie dann das Finale gewinnen, jedenfalls wenn die englischen Buchmacher Recht haben. Bei denen kann man übrigens auch darauf wetten, dass mindestens einer der beiden während des Auftritts von der Bühne fällt.
In Irland und Großbritannien ist Jedward schon seit 2009 berühmt. Wobei man sie entweder liebt oder hasst. Der englische Dieter Bohlen Simon Cowell tat sie als die «nervigsten Gestalten seit langem» ab. Selbst der frühere Premierminister Gordon Brown äußerte sich abfällig über sie und ließ seinen Herausforderer David Cameron und den heutigen Schatzkanzler George Osborne im Wahlkampf als die Jedwards der britischen Politik verspotten.
Lipstick-Lena
Nun schreiben irische Zeitungen über eine «Jedward mania» selbst in Deutschland. Schon vor Tagen kam es in Düsseldorf zum Gipfeltreffen, als Lena den beiden 19-Jährigen einen Besuch auf ihrem Hotelzimmer abstattete. Die beiden erkundigten sich ganz unauffällig, was man tun muss, um den Grand Prix zu gewinnen. Lena ist natürlich nicht darauf reingefallen, so nett die beiden auch sind, und meinte, aus ihrer Erfahrung heraus könne sie nur sagen, dass man Lena heißen und «Satellite» singen müsse.
Dann hat sie den beiden Jüngelchen immerhin gezeigt, wie man Lippenstift aufträgt (ihr Festival-Lied heißt "Lipstick"), und anschließend sind sie noch auf den Betten rumgehüpft, was man ja als normaler Hotelgast nie darf.
Aber in Düsseldorf gibt's zurzeit kaum noch normale Hotelgäste, weil die Grand-Prix-Fans ähnlich abgedreht sind wie die Sänger selbst. Lena behauptet übrigens, dass sie die beiden Jedward-Boys auseinander halten kann. Und dass der eine netter ist als der andere.
Here's ... Johnny
Johnny Logan, der 1980 und 1987 zweimal den Grand Prix als Sänger gewonnen hat, meinte in Düsseldorf: "Wenn Lena ein zweites Mal gewinnt, bin ich nicht mehr der Einzige mit einem Doppelsieg. Dann müsste ich ja noch einmal antreten!". War das ernst gemeint?
Witloof Bay
Die belgischen Teilnehmer gehen eher gelassen an ihren großen Auftritt heran. Mathilde Sevrin, Florence Huby, Nicolas Dorian, Benoît Giaux, Etienne Debaisieux und Beat-Boxer Roxor Loops hoffen darauf, ganz gleich, wie sie abschneiden, neue Fans für ihren A-Cappella-Gesang zu gewinnen.
Ähnlich wie Roger Cicero 2007 treten sie in einer für den Grand Prix eher ungewöhnlichen Musiknische an und auch wenn sie international vielleicht nicht groß rauskommen, so werden sie in Belgien und Umgebung auf jeden Fall sehr viel bekannter werden.
Der BRF in Düsseldorf
- Donnerstag, 12. Mai: 16:15 Uhr (BRF1) und 16:45 (BRF2)
- Freitag, 13. Mai: 16:15 Uhr (BRF1) und 16:45 (BRF2)
- Samstag, 14. Mai: in der BRF1-Hitparade zwischen 15 und 16 Uhr
- Sonntag, 15. Mai: Nachbesprechung im Radiofrühstück auf BRF1
Bilder: epa