Zu der Sammlung zählen 1.500 Gegenstände, die Freddy Mercury einst gehörten - etwa eine Jacke mit Epauletten im Militärstil, die er für eine extravagante Party zu seinem 39. Geburtstag entworfen hatte. Oder ein Unterhemd in rot, grün und lila, auf dem er seine sechs Katzen von Hand aufmalen ließ. Außerdem sein Morgenmantel sowie Gemälde, etwa von Picasso und Matisse, Möbel und andere Kunstgegenstände - wie eine Schreibtischuhr des russischen Goldschmieds Fabergé von Anfang des 20. Jahrhunderts.
Auch handgeschriebene Songtexte werden gezeigt, zum Beispiel der Text der Hymne "We Are The Champions". Insgesamt sind es neun Seiten, die Mercury zusammengeschrieben hat, einige davon auf Papier der Fluggesellschaft British Midland Airways. Allein dieses Papier könnte Schätzungen zufolge mehr als 300.000 Euro einbringen.
Umgerechnet rund 80.000 Euro könnte der handgeschriebene Song von "Killer Queen" einbringen. Er besteht aus einer Seite Text und vier Seiten Musik und Akkorden, geschrieben auf Briefpapier von Electra Records. "Killer Queen" erschien 1974 auf "Sheer heart attack", dem dritten Studioalbum von Queen. Es war der erste große Hit in den USA für die Band und gilt als musikalischer Wendepunkt.
Highlight der Sammlung ist Freddie Mercurys Krone - eine Replica der St-Edward-Krone des britischen König Charles. Freddie Mercury trug sie bei seiner letzten Tournee im Sommer 1986. Unter den Hammer kommt auch der dazugehörige Umhang aus Kunstpelz, rotem Samt und Strass-Steinen, den der Queen-Frontmann zum Abschluss bei "God Save The Queen" anhatte. Der Wert von Krone und Mantel zusammen wird auf 70.000 bis 90.000 Euro geschätzt.
Vor 32 Jahren verstarb Freddie Mercury im Alter von nur 45 Jahren. Seither ist sein Zuhause in London kaum verändert worden. Alle Gegenstände lagen praktisch unberührt in der Backsteinvilla Garden Lodge, die er 1980 gekauft hatte. Über die Jahre verwandelte er sie in eine private Welt voll mit Kunstwerken und Objekten, die er von seinen Tourneen und Reisen mit nach Hause brachte. Nach Freddies Tod erbte seine engste Freundin, Mary Austin, das Anwesen und seinen gesamten Inhalt.
Nach langem Überlegen entschied sich Austin nun, das Vermächtnis an das Auktionshaus Sotheby's abzugeben. "Es war mir wichtig, es auf eine Weise zu tun, die Freddie gefallen hätte, und es gab nichts, was er mehr liebte als eine Auktion", erzählt sie.
Im Rahmen einer einmonatigen Ausstellung werden insgesamt rund 1.500 Gegenstände aus der Garden Lodge bei Sotheby’s zu sehen sein. Erst in London, dann in New York, Los Angeles und Hongkong. Im Anschluss soll das Vermächtnis in sechs Auktionen versteigert werden, angefangen mit einer Live-Auktion am 6. September. Es wird erwartet, dass dabei Millionen Euro erzielt werden.
vrt/jp