Die Musikakademie der Deutschsprachigen Gemeinschaft ging im Schuljahr 1972-73 an den Start, also vor genau 50 Jahren. Die Feierlichkeiten zum goldenen Jubiläum erstrecken sich über das ganze Schuljahr 2022-23.
Einer der bisherigen Höhepunkte war das Projekt "Amazing Winds": Unter der Leitung von Dirigent Rainer Hilger spielte im Januar ein großes Harmonieorchester aus Absolventen und Dozenten der Akademie ein anspruchsvolles Programm für Bläser und Schlagzeuger. Im März gab es dann unter dem Motto "Stimmfarben" ein großes Chorkonzert, und jetzt sind also die Streicher an der Reihe.
Dabei waren diese in den Anfangsjahren der neuen Musikakademie im Vergleich zu den Bläsern deutlich unterrepräsentiert. Paul Pankert, Leiter der Streicherabteilung und Dirigent des Projektorchesters, erinnert sich: "Die Streicherabteilung der Musikakademie der DG war ja nicht immer so groß, wie sie jetzt ist. Es hat sehr klein angefangen."
"Ich kann mich erinnern, dass es an der ganzen Akademie vielleicht zwölf Stunden Streichunterricht gegeben hat. Das hat sich dann im Laufe der Zeit gesteigert, so dass wir jetzt eine große Streicherabteilung haben. Aber ehemalige Schüler mit so hohem Niveau gibt es noch nicht so zahlreich."
Und das bedeutet, dass man sich Verstärkung holen musste, um das Projekt "Colpi d'Arco" auf die Beine zu stellen. Da lag es nahe, mit den Streicherabteilungen der beiden Nachbar-Akademien von Welkenraedt und Malmedy zusammenzuarbeiten.
"Die Zusammenarbeit ist fast eine traditionelle, wir haben ja immer sehr gute Verbindungen zu diesen Akademien gehabt. Wir haben ja auch gerade im Streicherbereich freundschaftliche Beziehungen mit den Kollegen der Akademien", erklärt Paul Pankert. "Die Akademie der Deutschsprachigen Gemeinschaft ist ja auch zum Teil aus diesen Akademien entstanden."
Und diese Musikakademie der Deutschsprachigen Gemeinschaft feiert also nun ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Konzert, bei dem die Absolventen und Dozenten der drei Akademien ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Programm für Streichorchester spielen. "Colpi d'Arco" bedeutet "Bogenstriche", und dieser klassische italienische Titel passt perfekt zum Repertoire des Konzerts, das ausschließlich aus Werken für reines Streichorchester besteht.
"Ja, es gibt tatsächlich auch einige klassische Werke auf dem Programm, weil wir auch Wert darauf gelegt haben, aus allen Jahrhunderten einiges zu bieten", so Paul Pankert. "Wir fangen mit der Barockmusik an, wir gehen über die Klassik zur Romantik zur neueren Zeit und zu einer Uraufführung." Einer Uraufführung, die übrigens aus der Feder von Paul Pankert selbst stammt, den man hierzulande ja auch als zeitgenössischen Komponisten kennt.
Man darf also gespannt sein, was das Streichorchester der drei Akademien am kommenden Wochenende zu bieten hat. Es gibt insgesamt drei Aufführungen, die erste am Samstag um 20 Uhr im Triangel in St. Vith, dann am Sonntag um 17 Uhr im Kulturzentrum von Welkenraedt, und schließlich noch am 13. Mai um 20 Uhr im Saal "La Fraternité" in Malmédy.
Patrick Lemmens