"Sixty" ist der Name der Stones-Tour in Anlehnung an 60 Jahre Bandgeschichte. Die Sixty-Tour ist vor allen Dingen die erste Tour ohne Drummer Charlie Watts, der im vergangenen August überraschend verstorben ist. Eine Hommage an den Ur-Drummer der Stones auf den Videoleinwänden wurde mit frenetischem Applaus gefeiert.
Brüssel war die neunte Station der ältesten Rockband der Welt. "Ladies and Gentlemen, The Rolling Stones" - mit dieser in die Jahre gekommenen Ansage betreten die Stones die Bühne, aber an Wirkung hat sie nichts verloren.
Als Stones-Gitarrist Keith Richards die ersten Akkorde auf seiner Gitarre anschlug, gab es im altehrwürdigen Brüsseler Sporttempel kein Halten mehr für die Zuschauer.
Das Konzert war nicht ausverkauft. Grund hierfür waren sicherlich auch die zum Teil horrenden Eintrittspreise von bis zu 500 Euro für ein Ticket.
Im ersten Drittel des Konzerts begaben sich die Stones auf eine Reise in die Anfangszeit ihres Schaffens. Mick Jagger (78), Keith Richards (78) und "Küken" Ronnie Wood (75) haben kaum von ihrer Energie verloren. Zwar etwas langsamer, aber genau so schwungvoll wie zu Beginn der Stones in den 60er Jahren. Vielleicht sogar noch etwas besser, seitdem Gitarrist Keith Richards auf Alkohol verzichtet. Das Konzert in Brüssel war erst der 14. Auftritt in unserem Land seit Bestehen der Band. Sicherlich einer der memorabelsten.
"Gimme Shelter" raubte einem auf der Zielgeraden des Konzerts den Atem. "Jumping Jack Flash" und auch "Start Me Up" waren grandios, "Sympathy For The Devil" war mitreißend intensiv und der obligatorische Abschluss mit "Satisfaction" ist in der 60-jährigen Bandgeschichte wohl die Hymne der Band geworden. Rock'n'roll wird vielleicht älter, aber wie schon Neil Young 1979 besang: "Rock’n’Roll will never die". Den Beweis haben die Stones in Brüssel abgeliefert. Mit Ende 70 sind die Bandmitglieder zwar etwas ruhiger, aber genau so kraftvoll. Aber wahrscheinlich wird der Brüssel Gig wohl einer der letzten der Stones gewesen sein. Wobei, diese Aussage hat es in den letzten 20 Jahren schon öfters gegeben.
Christophe Ramjoie
Ich hab sie bereits 1976 in Foret National gesehen & war jetzt wieder im Stade Roi Baudoin, fand die Tickets eigentlich auch teuer, dann hab' ich mir das mal von einer anderen Warte aus betrachtet - ich geb' rund 200€ für 2 Stunden, wenn ich 2 Stunden eine derart grosse Arbeiterschaft beschäftigen müsste, wär's viel teurer. Bühnenmonteure zum Auf- und Abbau, Tontechniker (Plural) & Toningeneur, Lichttechniker (Plural) & Lichtingenieur, Übertragungsteam für die Grossbildschirme, Elektriker (Plural) UND last but not least einen Haufen Musiker die eigentlich nicht zur Stammbesetzung der Stones gehören - Sänger, Saxophonisten, Keyborder usw PLUS die drei die übrig geblieben sind von den "Rolling Stones" letztendlich war's das Geld MEHR als wert, auch wenn ich erst um 02Uhr wieder zuhause war.
Die Stones sind einfach einmalig. Wo gibt es noch eine Band die beim 60. Bühnenjubiläum noch dermaßen viele Zuschauer anzieht ? Und das von ganz jung bis alt. Sie sind auch heute noch ihr Geld wert! Und zusätzlich gab's auch noch eine sehr gute Vorgruppe: Kaleo.
Für uns jedenfalls ein gelungener Abend
Wenn man sieht, welche Eintrittspreise für Nachäffergruppen, pardon « Tribute Bands » verlangt und bezahlt werden, relativiert sich der Preis fürs Original.
Immerhin werden für eine - auch nicht mehr ganz taufrische - Bonnie Tyler schon über 80,- € fällig…
Außerdem müssen die Künstler an ihren « alten Tag » denken 😉