In gleich fünf Kategorien nominiert ist die belgische Band Balthazar: Alternative, Artwork, Band, Live Act und auch in der Kategorie Album. Ihr Album "Sand", aus dem auch der Titel Losers stammt, ist 2021 erschienen. Es ist ihr fünftes Album.
Auf dem Cover der Platte: ein Kunstwerk. Es zeigt eine Skulptur der bekannten niederländischen Bildhauerin Margriet Van Breevort, die sich auf hyperrealistische Skulpturen spezialisiert hat. Sie hat das Geschöpf "Homunculus Loxodontus" getauft. Es sitzt in einem Wartezimmer. "Die Welt fühlt sich auch derzeit an wie ein großes Wartezimmer", so Sänger Maarten Devoldere.
Auch das Album wurde durch die Corona-Pandemie geprägt: Die Songs wurden unter Lockdown-Bedingungen zu Hause aufgezeichnet. Das Resultat ist ein etwas elektronischeres Album.
Aktuell ist die fünfköpfige Band auf Europa-Tour. Konzerte in Amsterdam, München, Mailand, Valencia und Lyon stehen in den nächsten Wochen noch an. Sieben Mias haben Balthazar bereits, am Samstag könnten fünf weitere dazu kommen.
Stromae
Auch Stromae hat schonmal ordentlich abgeräumt bei den Music Industry Awards. 2015 holte er vier Mias, nominiert war er damals in fünf Kategorien.
In den Kategorien Pop, Solokünstler, Videoclip und Live Act sahnte er ab. 2014 war Stromae auch schon der große Abräumer bei den Mias mit insgesamt acht Preisen!
In diesem Jahr könnte er nach seinem Comeback in den Kategorien Pop, bester männlicher Solokünstler und bestes Musikvideo Preise gewinnen.
Angèle
Die absolute Favoritin ist aber Angèle, unter anderem mit ihrer Hymne an ihre Heimatstadt Brüssel: "Bruxelles je t’aime". Angèle ist gerade mal 26 Jahre alt, seit vier Jahren im Musikgeschäft und jetzt sechs Mal nominiert. Ihr Videoclip zu "Bruxelles je t’aime“ ist in der Kategorie Video nominiert. Darin ist sie im Zug zu sehen, auf der Fahrt von Paris zurück nach Brüssel.
Auch ihr Song "Oui ou non" und ihr Hit zusammen mit Dua Lipa ("Fever") sind nominiert: als Hit des Jahres 2020 und als Hit des Jahres 2021. Außerdem ist Angèle noch in den Kategorien Solo-Künstlerin, Pop und Autor/Komponist nominiert.
Bei den letzten Mias 2019 war sie bereits die große Gewinnerin mit fünf Preisen, 2018 hatte sie drei Preise abgeräumt. Dieses Jahr werden sicher ein paar dazu kommen.
Lost Frequencies
Mit "Are you with me" fing für Lost Frequencies 2014 alles an. Das Stück ist ein Remix einer Countryballade, die der Sänger Easton Corbin zwei Jahre zuvor veröffentlicht hatte. Zum großen Hit wurde die Nummer aber erst, als Lost Frequencies den Song aufmischte.
Denn genau das ist es, was sich Lost Frequencies zum Ziel gesetzt hat - sozusagen "vergessene Frequenzen" wiederzubeleben und durch einen Remix eine neue Betrachtungsweise auf Songs zu lenken. So beschreibt es der Mann hinter Lost Frequencies, im bürgerlichen Leben Felix de Laet aus Brüssel, der damals erst 21 Jahre alt war.
"Are you with me" stand in etlichen Ländern auf Platz eins der Charts - auch in Großbritannien. Und damit war Felix der erste Belgier, der überhaupt eine Nummer eins in Großbritannien landen konnte. Auch der Nachfolger "Reality" entwickelte sich ähnlich erfolgreich.
Jetzt ist Felix De Laet 28 und kaum noch in Belgien zu sehen, denn inzwischen reiht sich ein internationales Engagement an das andere. Weltweit ist er als DJ auf Festivals gefragt. Im Gepäck hat er mittlerweile mehr als ein Dutzend Hitsingles. Darunter findet sich auch "Where are you now".
Als Sänger holte Lost Frequencies Calum Scott ins Studio, der über die britische Castingshow "Britain’s Got Talent" bekannt geworden war. Und mit diesem Lied fuhr Felix de Laet einen weiteren Rekord ein. Er landete damit letztes Jahr auf Platz eins der Spotify Global Top 50 - der Liste der meistgestreamten Songs bei dem Streamingdienst.
Bei den Mias ist Felix de Laet alias Lost Frequencies zwei Mal nominiert: In den Kategorien Dance und Hit des Jahres 2020. Den Preis als bester Dance Act hat Lost Frequencies schon vier Mal gewonnen. Ein fünfter könnte am Samstag hinzukommen.
Und wenn nicht, gibt es mit "Love to go" eine weitere Chance. Der Song könnte Hit des Jahres 2020 werden. Ein Track, der zusammen mit dem niederländischen Duo Zonderling entstanden ist und den Kelvin Jones gesungen hat.
Sylvie Kreusch
Diese Frau hat viele Gesichter: Sylvie Kreusch aus Antwerpen. 2013 gewann sie mit einer Schulband einen Nachwuchswettbewerb von Studio Brussel. Seit 2018 veröffentlicht sie allein ihre Musik. Ihr Solo-Debüt Seedy Tricks brachte ihr nicht nur Lob von den Kritikern und einen Musikpreis ein. Vor zwei Jahren wählte eine Modemarke das Lied, um ihre Kollektion in Paris der Welt zu präsentieren. Die Vogue und New York Times outeten sich daraufhin als Fans von Sylvie Kreusch. Wirklich festlegen kann und will sich Sylvie Kreusch mit ihrem Musikstil nicht. Sie sagt: "Ich habe mich mit der Tatsache abgefunden, dass ich mich ständig verändere. Man kann nur dann kreativ sein, wenn man sich traut, andere Wege zu gehen."
Bei den MIA ist sie gleich vier Mal nominiert: bester Alternative Act, beste Solo-Sängerin, bestes Artwork und bestes Album für Mountbray.
Lous and the Yakuza
Mit ihrem Künstlernamen Lous and the Yakuza drückt Marie-Pierra Kakoma aus, wofür sie steht. Lous ist ein Anagramm: Rückwärts gelesen steht da Soul. Yakuza bezeichnet japanische Verbrechersyndikate. Nun hat Marie-Pierra wenig mit Kriminalität zu tun. Für sie ist das Wort eher eine Hommage an alle ihre Bandmitglieder. Außerdem sagt sie, dass sie die japanische Kultur liebt. Marie-Pierra Kakoma hat ihre Wurzeln im Kongo, Ruanda und Belgien. 2019 feierte sie ihr Debüt mit dem Album Gore. Die Single Tout est Gore erregte die Aufmerksamkeit von Weltstar Madonna. Sie teilte in Social Media ein Video, in dem ihre Töchter zu dem Lied tanzen.
Die Red Bull Elektropedia Awards kürten sie schon zur Künstlerin des Jahres 2020. In diesem Jahr könnte noch ein MIA für den besten Hip-Hop/R&B hinzukommen.
Clouseau
Die meisten kennen Clouseau noch aus den frühen Neunzigern mit Hits wie Anna oder Close encounters. In ihrer Heimat Flandern waren sie seitdem aber nie wirklich weg. Sie haben kontinuierlich weiter Alben veröffentlicht. Und so darf es nicht verwundern, dass sie inzwischen den Sportpaleis in Antwerpen schon zwölf Mal ausverkauft haben. In diesem Frühjahr haben sie ihr vierzehntes niederländischsprachiges Album veröffentlicht. "Jonge Wolven" heißt es. "Een keer in een leven" ist die erste Single daraus. In diesem Jahr haben die beiden Brüder Koen und Kris Wauters die Chance auf ihren vierten MIA, denn die Band ist wieder in der Kategorie Beste Band nominiert.
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