Der Anfang klingt ein wenig wie ein James-Bond-Song. Aber spätestens zum ersten Refrain wandelt sich der Song zu Soul-Pop, der im weiteren Verlauf sogar richtig tanzbar wird. Entstanden ist das Lied in einer klassischen Jam-Session. Am Anfang stand ein Gitarrenloop, um den herum das Lied komponiert wurde. Jérémie Makiese hat den Song mitentwickelt.
Dass er jetzt fertig und veröffentlicht ist, hat Jérémie regelrecht überwältigt - nach so einem langen Weg und viel Arbeit ist er endlich da - das tue gut. Es sei ein bisschen so, wie wenn man schwanger war und jetzt alles rauslässt, sagte Jérémie am Donnerstagmorgen in der RTBF, wo er den Song in ausgelassener Stimmung vorgestellt hat. In Belgien bestimmen abwechselnd VRT und RTBF den ESC-Vertreter. In diesem Jahr war die RTBF dran.
Für das frankophone Publikum ist Jérémie kein Unbekannter: Der 21-Jährige war Kandidat bei The Voice Belgique. Alle vier Juroren wollten ihn nach der Blind-Audition im Team haben, Sängerin Beverly Joe Scott hat ihn bekommen und Jérémie hat am Ende die Show gewonnen.
Musik und Fußball
Die Musik wurde ihm in die Wiege gelegt. Jérémie hat kongolesische Eltern, sein Vater hat in einem Chor gesungen. Er hat früh Talent und Begeisterung fürs Singen bei seinem Sohn entdeckt und gefördert. Nachdem die ersten Schülerwettbewerbe gewonnen wurden, kam mit der TV-Show der Durchbruch.
Grund genug für Jérémie, sein Geologiestudium zu schmeißen und sich auf die Musik zu konzentrieren - und auf Fußball. Denn Jérémie ist ein ebenso talentierter Torwart und hat gerade einen Vertrag bei Excelsior Virton unterschrieben.
Seine Eltern sind auf jeden Fall mächtig stolz, dass ihr Sohn Belgien beim ESC vertreten wird. "Die haben mich gefüttert, als ich klein war und dass ich nun so etwas Großes mache, das macht sie stolz", verrät Jérémie, der in Antwerpen und Brüssel aufgewachsen ist und daher die beiden großen Landessprachen beherrscht.
Im Geiste steht Jérémie aber schon ganz auf der Bühne in Turin, wo der ESC ausgetragen wird. Denn um dort zu bestehen, braucht es nicht nur einen Song, sondern auch eine Show-Performance und einen guten Auftritt. Für die Interpretation von "Miss you" stand ihm einmal mehr Beverly Jo Scott zur Seite. "Sie ist nun mal die Mama."
Jetzt gilt es für Jérémie, am 12. Mai im zweiten Halbfinale des ESC weiterzukommen, um dann am 14. Mai beim Finale vor dem großen europäischen Publikum aufzutreten. Natürlich wäre gewinnen schön, sagt Jérémie, aber wichtiger sei es ihm, Belgien würdig zu vertreten und einen Auftritt hinzulegen, an den man sich gerne erinnert.
rtbf/okr