Den Weg ins Internet hatte die Platte "Toy" von David Bowie schon zuvor gefunden - und zwar vor zehn Jahren. Da schaffte das Album "über die Hintertür" einen Weg ins Internet und war ab dem Moment illegal verfügbar. Weil "Toy" erst jetzt offiziell veröffentlicht wird, sprechen einige von Bowies "verlorenem" oder "verschollenem" Album.
Es gab 2001 einen Streit zwischen David Bowie und seinem damaligen Label EMI/Virgin. Der Künstler war im Jahr 2000 nach New York gegangen, um einige seiner eigenen alten Songs aus den 1960er und 1970er Jahren neu einzuspielen, neu zu interpretieren - als David Bowie noch als Davy Jones durchs Leben ging. Die besten Takes wollte er auswählen und veröffentlichen, zusammen mit neuen Stücken. Das gefiel der Plattenfirma nicht, die das Projekt schlicht auf Eis legte. Daraufhin verließ Bowie EMI/Virgin und stürzte sich in die Arbeit für ein weiteres Album, "Heathen", das 2002 herauskam und unter Kennern als eines seiner besten gilt.
Nach Bowies Tod haben seine Erben kürzlich einen neuen Vertrag mit der Warner Music Group unterzeichnet, das Medienunternehmen deckt jetzt sein gesamtes musikalisches Schaffen ab. Und Warner hat jetzt beschlossen, das verschollene Album "Toy" offiziell zu veröffentlichen.
Am 7. Januar 2022 soll eine Sonderausgabe erscheinen - als drei CD oder auch als Vinyl. Wer darauf nicht warten will, der kann schon am 26. November ein Bowie-Box-Set kaufen, Musik von 1992 bis 2001, das Teile von "Toy" enthält. Seit Mittwoch ist eine Radio-Version von "You’ve Got A Habit Of Leaving" raus - zu hören auch auf dem Youtube-Kanal von David Bowie.
David Bowie gilt als einer der einflussreichsten Musiker der Rock- und Popmusik. In den gut 50 Jahren Karriere veröffentlichte er 26 Studioalben - "Toy" ist nicht mit einberechnet. Bowies letztes Album "★" erschien zwei Tage vor seinem Tod. Seitdem gab es schon mehrere Neuauflagen früherer Alben.
vrt/warner/jp