Die Festival-Schlagzeilen der letzten Wochen waren eher negativ. Ob Rock Werchter, Graspop oder Rock am Ring - viele Festivals fallen auch in diesem Jahr aus. Geht es nach Chudoscnik Sunergia soll das beim Eupen Musik Marathon anders sein. "Ja, das hoffen wir sehr, und wir glauben auch daran", sagt Konstanze Keller, die Kommunikationsverantwortliche von Chudoscnik Sunergia. "Er wird natürlich, davon gehen wir aus, in einer anderen Form stattfinden - und deswegen haben wir uns ein Konzept überlegt."
All zu viele Anhaltspunkte um ein Festivalkonzept auszuarbeiten, gibt es aktuell nicht. Somit hat sich Chudoscnik Sunergia an die Protokolle des letzten Sommers orientiert und hofft, dass Ende Mai ähnliche Auflagen möglich sein werden. "Wir werden uns natürlich an das Protokoll halten müssen, gleichzeitig aber auch auf unsere Erfahrungswerte des letzten Sommers beziehen", erklärt Konstanze Keller. "Da haben wir ja Erfahrung gemacht mit dem Festival 'Haaste Töne!?'."
Drei Bühnenstandorte
Konkret bedeutet das: Die Besucherzahl wird eingeschränkt, das "Drumherum" wird fehlen, auch die Bühnenzahl fällt nicht mehr ganz so hoch aus. 2021 soll es drei Bühnenstandorte geben: der Eupener Stadtpark, die Terrasse des Alten Schlachthofs, sowie die St. Nikolauskirche.
"Wir gehen ein bisschen davon aus, dass wir wieder ein ähnliche Situation haben werden, wie im Sommer letzten Jahres, wo wir pro Bühnenstandort 200 Personen empfangen durften", erklärt Projektleiter Marc Cürtz. "Darauf basieren unsere Kalkulationen - und wenn es jetzt mehr wird, umso besser. Aber wir werden natürlich die Maßnahmen befolgen, die die Regierung für den Zeitpunkt Ende Mai, Anfang Juni auferlegt."
Die Bands und Musikgruppen mussten nicht lange überzeugt werden. Bereits nach der Absage im letzten Jahr hatten Organisatoren und Musiker sich dazu entschieden, das Line-Up zu übernehmen. In den meisten Fällen hat das geklappt, in Einzelfällen machten die Reisebestimmungen einen Strich durch die Rechnung.
Programm
"Die Top-Acts in diesem Jahr sind auch die beiden Top-Acts, die wir bereits voriges Jahr angekündigt haben", verrät Cürtz. "Das ist zum einen Shantel und das Buconiva Club Orkestar, eine Balkan-Brass-Band aus Deutschland, und zum anderen die Compact Disk Dummies aus Flandern. In Flandern sind sie schon Weltstars, würde ich fast sagen. Und wir sind froh, dass sie wieder zu uns kommen."
Ob international, national oder regional: An der Qualität und dem Mix des Programms soll sich trotz Einschränkungen nichts ändern. Rock, Pop, Jazz, Weltmusik oder Musik für Kinder. Die Auswahl ist bunt gemischt.
Und zu der Buntheit tragen auch wieder ostbelgische Künstler bei, "zum Beispiel Yves Paquet, der jetzt sein erstes Album raus bringen wird", erzählt Cürtz. "Dann haben wir Les Copains d'abord mit Chanson française - auch hier in unserer Gegend sehr bekannt und beliebt. Und wir haben Andy Houscheid mit dem Andy-Houscheid-Ensemble. Das wird eine Premiere sein, denn in dieser Besetzung ist er noch nie aufgetreten hier in Ostbelgien. Er wird mit einer zehnköpfigen Besetzung auf der Bühne stehen, inklusive Streichquartett und da kann man besonders gespannt drauf sein."
Ticketverkauf
Neu ist dieses Jahr der Ticketverkauf. Zum einen sollen dadurch finanzielle Mindereinnahmen ausgeglichen werden, zum anderen soll das Ticketsystem zur Planungssicherheit beitragen.
"Wir werden in diesem Jahr einen ganz, ganz kleinen Eintritt fragen, um das Ganze zu kanalisieren. So ähnlich wie letzten Sommer, so dass man durch den Ticketverkauf auch sehen kann, wie viele Leute kommen, damit wir auch niemanden nach Hause schicken müssen", erklärt Konstanze Keller. "Der Eintritt liegt zwischen drei und acht Euro. Das Publikum kann sich dann je nach Musikgeschmack sehr gezielt aussuchen, was es sehen möchte."
Noch ist der Ticketverkauf nicht losgegangen. Auf der eigenen Internetseite sowie den sozialen Kanälen möchte Chudoscnik Sunergia regelmäßig über die Veranstaltung informieren - und dabei hoffentlich ausschließlich gute Nachrichten verkünden.
Andreas Lejeune
Glückwunsch für den Neustart und viel Durchhaltevermögen beim Marathon 2021.
Musikalische Grüße aus Sankt Vith
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