Maximal 5.000 Menschen werden zu einer Veranstaltung zugelassen. Außerdem muss das Publikum sitzen. Stehen und vor allem Tanzen bleibt verboten - es sei denn, die Corona-Lage hat sich deutlich verbessert.
Der Kultursektor in Frankreich, wie auch in Belgien, beklagt seit geraumer Zeit, dass Künstler noch immer nicht auftreten dürfen. Den Musikern kommt die französische Regierung jetzt entgegen und gibt ihnen die Perspektive, in einem eng geschnittenen Rahmen wieder zu arbeiten.
Bei vielen kommt das gut an. Gérard Pont, Leiter der Francofolies von La Rochelle im Südwesten Frankreichs, findet das eine gute Neuigkeit. Jetzt könne er bestätigen, dass sein Festival im Juli stattfinden werde, sagte der Direktor im Sender Europe1.
Trotzdem: Nicht alle Veranstalter sind euphorisch. Für einige Festivals ist die Formel mit maximal 5.000 Besuchern schwierig umzusetzen, weil sie normalerweise bis zu zehn Mal mehr Zuschauer haben. Das gilt zum Beispiel für das Metalfestival "Hellfest" Ende Juni, für das schon 60.000 Tickets verkauft wurden. Am Freitag hat der Veranstalter wissen lassen, dass es auch in diesem Jahr ausfallen wird - trotz der Ankündigung von Ministerin Bachelot.
Die Organisatoren, die noch zögern, stellen sich unter anderem die Frage: Wie soll man die Festivalbesucher davon abhalten, von ihren Plätzen aufzustehen? Einige Veranstaltungen eignen sich besser als andere für ein sitzendes Publikum. Nicht unwichtig ist auch die Frage, wie das Getränke- und Essensangebot auf dem Festivalgelände geregelt werden kann - unter Einhaltung der Hygieneregeln, die im Sommer wahrscheinlich noch gelten werden.
Ab jetzt will sich die Regierung einmal im Monat mit den Konzertveranstaltern treffen, um die Entwicklung der Corona-Pandemie zu erörtern. "Wir freuen uns darauf, diesen Sommer Festivals zu organisieren", ließ der französische Musikverband wissen. "Aber nicht um jeden Preis."
belga/soir/vrt/jp