Er starb am frühen Montagmorgen in Rom im Alter von 91 Jahren. Morricone war in den 1960er Jahren zu Weltruhm gelangt, als er seine Zusammenarbeit mit Sergio Leone begann.
In den Folgejahren schrieb er den Soundtrack zu den großen Spaghetti-Western des Regisseurs - von "Spiel mir das Lied vom Tod" über "Eine Handvoll Dollar" bis hin zu "Zwei glorreiche Halunken". Auch für Klassiker wie "The Mission" und "Es war einmal in Amerika" ersann Morricone eindrucksvolle und bewegende Melodien.
Trauer in Italien
Italiens Kulturminister Dario Franceschini sprach von einem großen Meister, "der mit seinen Melodien Emotionen erzeugen und die Welt zum Träumen bringen konnte." Staatschef Sergio Mattarella schrieb, er trauere um einen brillanten und populären Künstler, "der die Musikgeschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts tief geprägt" habe. Ministerpräsident Giuseppe Conte würdigte ihn auf Twitter als künstlerisches Genie.
Der Familienanwalt Giorgio Assumma erklärte, Morricone habe sich bis zu seinem Tod "seine volle Klarheit und große Würde" erhalten und sich von seiner geliebten Frau Maria verabschiedet. Er nannte keine Todesursache.
Die italienische Nachrichtenagentur Ansa schrieb, der Komponist sei an den Komplikationen eines Sturzes gestorben. Den Angaben zufolge soll er in große Stille im Kreis der Familie beigesetzt werden. Ein Datum gab es zunächst nicht.
Oscar-Preisträger
Trotz aller Nominierungen erhielt der Komponist, der am römischen Konservatorium Santa Cecilia studiert hatte, erst im Alter von 87 Jahren die begehrte Oscar-Statue - für seinen Soundtrack zu Quentin Tarantinos Western "The Hateful 8", dessen verschneite Landschaften er stimmungsvoll in Szene gesetzt hatte. 2007 hielt er den Oscar bereits einmal in Händen, allerdings nicht für eine Filmmusik, sondern für sein Lebenswerk.
dpa/cd/rasch