Das Wort "Annulation" respektive Konzertabsage haben Daniel Weissmann und Gergely Madaras mit Blick auf die kommende Saison aus ihrem Wortschatz gestrichen. Das Programm für 2020-2021 liegt vor. Am 18. September soll das Eröffnungskonzert über die Bühne gehen.
Ist Orchesterdirektor Daniel Weissmann da angesichts der aktuellen Lage nicht ein wenig zu optimistisch? "Optimist sein, ist eine Einstellung, aber man muss schon realistisch handeln."
Gemeinsam mit dem Chefdirigenten Gergely Madaras hat Weissmann entschieden, dass das Wort Konzertabsage ab der neuen Spielzeit keine Verwendung mehr findet. Leider müssen ja sämtliche Konzerte bis Ende Juni schon ausfallen. Es gilt also über Alternativen zu den üblichen Konzerten im Philharmonischen Saal nachzudenken.
"Natürlich wird sich auch das Orchestre Philharmonique Royal de Liège an die allgemeinen sanitären Vorgaben halten." Weissmann denkt zum Beispiel an Konzerte vor weniger zahlreichem Publikum mit dem notwendigen Sicherheitsabstand. Oder einige Konzerte könnten terminlich auch aufgeschoben werden, aber nicht aufgehoben. "Denn das Leben auch das Kultur- und Musikleben muss weitergehen."
Zumal das Orchester mit einem spannenden und abwechslungsreichen Programm aufwartet, dass neben der franko-belgischen Orchestertradition mit Werken von Debussy, Ravel oder César Franck auch zahlreiche Meisterwerke des Repertoires bereit hält, von Beethovens "Fünfter Symphonie" bis zu Bartoks "Konzert für Orchester".
Zudem haben sich die von Chefdirigent Madaras entwickelten neuen Konzertformen wie "Chez Gergely" und OPRL+, eine Verbindung von Musik und anderen Kunstgattungen, zu echten Publikumsmagneten entwickelt.
Bei allem Optimismus ist man in Lüttich auch realistisch und nicht voreilig. Aufgrund der aktuellen Situation ist der Vorverkauf noch nicht gestartet worden. Alle Infos und ein sehenswertes Vorschau-Video auf die Saison 2020-2021 finden Sie auf der Webseite des Orchesters oprl.be.
Hans Reul