Der Zebrastreifen in der Londoner "Abbey Road", berühmt vom Cover des gleichnamigen Beatles-Albums, ist immer noch ein Magnet für alle Beatles-Fans. Vor kurzem musste er sogar neu gestrichen werden, weil die Farbe unter all den Besuchern leidet. 1969 ist das Album erschienen und war sozusagen der letzte Kraftakt von Paul, John, Ringo und George als Band. "Abbey Road" war ihr letztes gemeinsam aufgenommenes Album.
Als letztes veröffentlichtes Album der Beatles gilt allerdings "Let it Be". Obwohl "Let it Be" zum größten Teil bereits vor "Abbey Road" eingespielt wurde, erschien es erst danach, nämlich am 8. Mai 1970. Da war die Trennung der Beatles schon bekannt, denn am 10. April im selben Jahr hatte die Gruppe ihr Ende besiegelt.
Es war Paul McCartney, der den Bruch öffentlich machte. Und zwar mit einer Pressemitteilung zu seinem ersten Soloalbum. Darin erklärte er, dass seine Songschreiber-Partnerschaft mit John Lennon beendet und seine Zeit bei den Beatles vorbei sei. Der "Daily Mirror" veröffentlichte die Nachricht als erstes.
Nur zehn Jahre hatte es die Band gegeben. 1960 war sie gegründet worden. Der große Durchbruch gelang den Beatles dann 1963 mit dem Song "Hook I want to Hold your Hand". Mit mehr als 600 Millionen - nach Schätzungen ihrer Plattenfirma EMI sogar mehr als einer Milliarde - verkauften Tonträgern gehören die Beatles zu den erfolgreichsten Bands der Musikgeschichte.
Schleichender Prozess
Und McCartneys Abschied kam 1970 gar nicht mal so überraschend. Ein schleichender Prozess war es, der schon über zwei Jahre andauerte. Dabei hatte alles mal so perfekt angefangen. Denn John Lennon und Paul McCartney verstanden sich früher ganz ohne Worte. "Wir schauten uns nur an", sagte McCartney der BBC Jahrzehnte später.
"Er dachte sich etwas aus, ich dachte mir etwas aus, und wir inspirierten uns einfach gegenseitig." Das war zuletzt nicht mehr so. Sie drifteten immer weiter auseinander. Auch ihr Privatleben hätten nicht unterschiedlicher sein können. Während John mit seiner Frau Yoko Ono die Öffentlichkeit nutzte, um gegen den Vietnam-Krieg zu protestieren, heiratete Paul seine Frau Linda im kleinsten Kreis, ganz ohne Öffentlichkeit.
Und obwohl es sich in "All you need is love" aus dem Jahr 1967 noch so harmonisch anhört, Ende der 60er Jahre wollten immer mal wieder Bandmitglieder aussteigen. Sowohl George Harrison als auch Ringo Starr waren zwischenzeitlich für kurze Zeit raus.
Im Sommer 1969 wollte dann schließlich auch John Lennon gehen. "Ich verlasse die Band" soll er bei einem der Treffen verkündet haben. Dabei standen doch noch Veröffentlichungen an. Die anderen konnte Lennon überreden, seine Entscheidung geheim zu halten. Und trotzdem kam es dann 1970 zum Ende der Beatles.
Fans hatten natürlich lange auf eine Wiedervereinigung der Mitglieder gehofft. Als John Lennon allerdings 1980 von einem geistesgestörten Fan erschossen wird, war wirklich klar: Die Beatles wird es nie mehr in Originalbesetzung geben. George Harrison verstarb 2001 nach einer Krebserkrankung. Ringo Starr macht weiter Musik, zuletzt ist 2019 ein Album von ihm erschienen. Und auch Paul McCartney ist weiter im Musikgeschäft tätig. Auch er hat im letzten Jahr noch ein Live-Album heraus gebracht.
Und auch wenn die Beatles jetzt schon seit 50 Jahren Geschichte sind - an die Geschichte der legendären Pilzköpfe erinnert man gerne. Und ihre Musik lebt so oder so weiter.
dpa/lo/mg