Die Aufgabe des Openers hat der Brüsseler Rapper Zwangere Guy bravourös gemeistert. Der isländische Komponist Olafur Arnalds sorgte bereits am frühen Donnerstagnachmittag für erste Gänsehautmomente auf der Festivalwiese - und das lag nicht am klimatisierten Zelt.
Bastille brachte die Werchter-Wiese ein erstes Mal zum Singen und bei Paul Kalkbrenner war das Klub-C- Zelt viel zu klein, um alle Tanzwütigen unterzubringen. Das Set des Berliners brachte das Zelt quasi zum Beben. Von der ersten bis zur letzten Reihe blieb niemand still.
Elbow und Werchter - das ist immer wieder eine besondere Geschichte. Auch am Donnerstag wieder. Elbow-Frontmann bezeichnete den Gig am Abend gefühlte 200 Mal als "beautiful", also als schön.
Headliner des ersten Abends war Pink. Sie erfüllte mit einer abwechslungsreichen Show die Erwartungen. Der zweite Tag kann also kommen.
Kommentar: Lasst die Smartphones in den Taschen
So ein Festival ist an und für sich eine tolle Sache: Die Künstler, deren Musik man zuhause immer wieder gerne hört, stehen plötzlich wenige Meter auf der großen Bühne von einem entfernt. Musikgenuss, der lange im Kopf bleibt, sollte man meinen.
Gefühlt rund 50 Prozent der Festivalbesucher wollen dem Kopf ein wenig nachhelfen und zücken dann gerne das Smartphone, um die Erinnerung oftmals in ganz gruseliger Qualität zu verewigen. Im besten Fall für den Privatgebrauch, im schlimmsten Falle wird es dann auch noch über diverse Kanäle geteilt.
Von der Filmerei werden die Umstehenden oftmals genervt und vermiesen so den Konzertgenuss vieler anderer. Zahlreiche Künstler gehen immer mehr dazu über, ein Handyverbot auf ihren Clubkonzerten auszusprechen, um so wieder ein ursprünglicheres Gefühl für die Musik zu bekommen.
Ein Umdenken ist auch auf Festivals sicher nötig, um auch hier den Festivalgenuss ursprünglicher zu machen.
Christophe Ramjoie