Die spanische Opernsängerin Montserrat Caballé ist tot. Sie starb am frühen Samstagmorgen im Alter von 85 Jahren im Hospital de la Santa Creu i Sant Pau in Barcelona.
Caballé lag seit zwei Wochen im Krankenhaus. Sie war wegen eines Blasenproblems eingeliefert worden. Die Operndiva wurde seit mehreren Jahren von Gesundheitsproblemen geplagt. Nach einem Sturz vor sechs Jahren konnte die zweifache Mutter und Oma eines Enkelkindes kaum noch gehen und war meist auf einen Rollstuhl angewiesen. Zuletzt trat sie nur noch sitzend auf.
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bedauerte auf Twitter die "traurige Nachricht". "Eine große Botschafterin unseres Landes ist gestorben. Montserrat Caballé, ihre Stimme und ihre Sanftmut werden aber immer bei uns bleiben", schrieb der Sozialist.
Caballé galt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Die am 12. April 1933 in Barcelona in der Nähe des Gebirgszuges Montserrat geborene María de Montserrat Bibiana Concepción Caballé i Folch kam seit dem Beginn ihrer großen Karriere im Jahr 1956 in Basel auf über 4.000 Aufritte. Ihre Karriere begann schon mit sieben Jahren. Sie galt als die letzte große Operndiva.
Caballé war von 1959 bis 1962 in Bremen engagiert. Nach Aufnahme mehrerer Platten wuchs ihre Fangemeinde in Spanien, aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz schnell. Den internationalen Durchbruch schaffte sie 1965 in der Titelrolle von Donizettis "Lucrezia Borgia" in der Carnegie Hall in New York. Insgesamt übernahm sie 90 Opernrollen.
Einen weiteren Meilenstein setzte sie 27 Jahre später: Mit dem für die Olympischen Sommerspiele in der katalanischen Hauptstadt geschriebenen Song "Barcelona" wurde sie 1992 dem ganz breiten Publikum bekannt. Sie hatte das Stück 1991 mit dem wenig später an den Folgen von Aids gestorbenen Queen-Sänger Freddie Mercury aufgenommen.
belga/dpa/jp/sr