Vier Damen aus Schönberg beugen sich über das Programm der Francofolies und haben die Qual der Wahl. An diesem Abend gibt es viele interessante Künstler zu sehen. Die Gewinnerin einer BRF-Kartenverlosung weiß schon, wen sie sehen will. "Auf jeden Fall Francis Cabrel, weil 'Je l'aime a mourir' seit 30 Jahren mein Lieblingslied ist. Und den Karim Baggili will ich auch noch sehen."
Fünf Bühnen stehen im Parc de 7 heures. Zum ersten Mal sind alle Konzerte der Francofolies in Spa an einem Spielort. "Es ist wie der Eupen Musik Marathon - nur größer. Das finde ich genial", sagt eine der Besucherinnen. Und weil man zu einem Einheitspreis alle Konzerte besuchen kann, gibt es auch Neues zu entdecken.
Dass das neue Konzept und die Vielfalt des Programms beim Publikum angekommen sind, bestätigt Mitorganisator Jean Steffens. Für ihn war die Show mit Calogéro am Samstagabend ein besonderes Highlight. Der französische Sänger habe das Publikum begeistert und sogar Freudentränen ausgelöst.
Möglichst viele junge Menschen anzuziehen, war ein Ziel der 25. Francofolies. Deswegen hatten die Veranstalter auch verstärkt junge Künstler ins Programm genommen. So wurde das Festival mit Hiphop, Rap und Elektro eröffnet. In den kommenden drei Jahren wolle man eine neue Generation bei den Francofolies sehen, so Steffens. Aber auch am Rande des Festivals gab es Konzerte - so wie die Aftershows im Casino. Dort löste die ostbelgische Coverband Wallstreet Begeisterungsstürme aus.
Neu war in diesem Jahr auch das Bezahlsystem "cashless". Auf dem gesamten Festivalgelände konnte man nur bargeldlos zahlen. Ein Chip am Eintrittsbändchen musste an einem Automaten mit dem gewünschten Betrag aufgeladen werden - nicht zur Freude aller Festivalbesucher. Ein Mann aus Verviers ärgerte sich über die langen Warteschlangen an den Automaten und die Gebühr, die nachher bei einer eventuellen Rückerstattung fällig wird. "Das finde ich übertrieben. Die Eintrittskarten sind schon teuer genug."
Trotz des großen Erfolgs gebe es noch einiges zu verbessern, räumten die Organisatoren ein. Die 26. Ausgabe haben sie schon fest im Blick.
Michaela Brück