50 Prozent der Wertungen werden jetzt schon eingeholt. Die spannende Frage ist: Wer wird wohl das „Semifinal of death“ (O-Ton „Zibbz“ aus der Schweiz) überstehen? Schon beim ersten Durchlauf heute Nachmittag waren gesanglich kaum Ausfälle zu verzeichnen. So war es auch am Abend. Die Erwartungen wurden erfüllt, die durch die Einzelproben zustande gekommen waren. Die Show selbst ist allerdings sehr enttäuschend. Sowohl Gastgeber als auch Produzenten haben sich beim Konzipieren nicht viel einfallen lassen. Ziemlich uninspiriert alles in allem. Es fehlt ein echtes Intro: da gibt es ein kurzes Filmchen und vier (!) Moderatorinnen erklären das Prozedere, dann geht es auch schon los.
Der Einspieler mit einem Hercules-Poirot-Imitator soll die portugiesischen Eigenarten auf die Schippe nehmen. Lustig ist es nicht! Um auch den jüngeren Zuschauer zu bedienen, gibt es noch ein Filmchen im Nostalgiecharakter über einstige Besonderheiten beim ESC, meist aus der neueren Vergangenheit. Was sehr schön gelungen ist, ist eine Collage von Eurovisionseilnehmern des vergangenen Jahres, die den portugiesischen Siegersong von damals interpretieren. Auch die Viertplatzierte Blanche ist dabei.
Was sehr blöd ist: Keines unserer Nachbarländer darf im 1. Halbfinale voten. Das könnte sich ein wenig zum Nachteil von Sennek auswirken. Immer noch habe ich das Gefühl, dass am Auftritt irgendetwas fehlt. Mit diesem Song hätte ich sie nicht auf den Catwalk in die Kanzone geschickt, sondern auf der großen Bühne gelassen und etwas Abwechslung ins Bild gebracht. Aber mich fragt ja keiner.
Sennek ist jedenfalls bester Laune - sie will ihr Bestes geben. Gestern war die offizielle Eröffnung des 63. Eurovision Song Contest. In toller Kulisse, im Hintergrund die berühmte Brücke des 25. April, flanierten die 43 Delegationen über den roten Teppich, der in diesem Jahr blau war, gaben Interviews, posierten vor Kameras und gingen auf Stimmenfang.