Saxophonist und Klarinettist Fabrice Alleman zählt zu den Top-Acts des Vervierser Jazz-Festivals. Doch damit nicht genug. Der 50-Jährige wurde auserkoren, mit anderen Musikern ein einmaliges Konzert vorzubereiten. "Als die Festivalleiterin Béatrice Pottier mich kontaktiert hatte, hat sie mir von dem Trompeter Hichem Khalfa erzählt, den sie selber bei einem Konzert gesehen hatte. Sie fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, mit ihm ein Konzert zu geben. Ich habe ihn mir dann angehört und die Frage mit 'Ja' beantwortet", erklärt Alleman.
Das junge Trompeter-Talent Hichem Kalfa hat den Atlantik überquert. Möglich macht es die Partnerschaft mit dem Jazz-Festival von Rimouski in Québec. Jetzt hatten sie eine Woche Zeit, neue Kompositionen zu erschaffen. Der gemeinsame Austausch ist der Schlüssel des Projekts. "Das ist auch ein Ziel des Festivals: der Austausch zwischen Musikern aus Belgien und Québec - auch wenn ich selber Franzose bin, der in Québec lebt. Dieser Mix aus verschiedenen Künstlern, die innerhalb weniger Tage ein Konzert auf die Beine stellen müssen. Das ist sehr interessant. Und wann hat man schon so eine Gelegenheit? Das ist eine gute Sache für die Musik", findet Hichem Khalfa.
"Es ist gut, dass man seine Wohlfühl-Zone verlassen muss und sich neu erfinden kann. Jemanden zu treffen, dem man musikalisch nah steht und doch aus einer anderen Musik-Welt stammt, das finde ich immer wieder erbauend", sagt Alleman.
Das Konzert am Donnerstagabend im Café-Trotinette im Triangel, soll aber nicht das letzte gemeinsame sein. Weitere dürften folgen. "Die Idee der Festivalleiterin ist, dass man diesen belgo-kanadischen Austausch fortführt. Das Projekt soll weiter wachsen und Nachfolger finden", hofft Alleman.
Und es gibt noch mehr: Hichem Khalfa wird am Freitag mit seinem Quartett in Verviers auftreten. Und Fabrice Alleman steht am 14. Oktober mit seinem Chamber Orchestra im Alten Schlachthof in Eupen auf der Bühne.
Manuel Zimmermann