Die im Jahr 2005 verstorbene Irene Janetzky hatte am 1. Oktober 1945, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg, mit der ersten Sendung in deutscher Sprache den BRF-Vorläufer BHF praktisch im Alleingang aus der Taufe gehoben. Mit bescheidenen 20 Minuten am Tag hatte damals alles angefangen. Über Mittelwelle wollte sie den deutschsprachigen Landsleuten in Ostbelgien ein Programm in ihrer Muttersprache anbieten, keine Selbstverständlichkeit in der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Bereits sieben Jahre nach Sendestart wurden die deutschsprachigen Sendungen 1952 wegen fehlender Geldmittel wieder abgeschafft. Doch Irene Janetzky ließ nicht locker. Sie schaffte es, den damaligen Premierminister Achille Van Acker vom Gegenteil zu überzeugen.
Rudi Klinkenberg, der ehemalige Leiter des BRF-Studios Brüssel, hat Irene Janetzky noch persönlich gekannt. Sie war die Sendeleiterin als er 1972 als junger Redakteur beim Rundfunk angestellt wurde. Auch journalistisch hatte Irene Janetzky ganz genaue Vorstellungen. Dass der Geist dieser Pionierin bis heute nachwirkt, weiß BRF-Direktor Toni Wimmer.
Guy Vanhaeverbeke, Irene Janetzkys Sohn, ist besonders stolz auf die Gedenktafel für seine Mutter im ehemaligen Rundfunk-Gebäude an der Place Flagey in Brüssel.
Bilder: Julien Claessen/BRF