"Mein Entschluss von der Leitungsfunktion zurückzutreten, geht auf die Einsicht zurück, dass meine wieder erlangte Gesundheit Priorität hat. Ich bin überzeugt davon, dass ich der Doppelbelastung von Leitung und Diensten auf Dauer nicht gewachsen sein würde und ich erwarte mit großer Freude jetzt die Herausforderungen im täglichen journalistischen Geschäft mit normalen abwechslungsreichen Diensten", sagt Rudi Schroeder, der dem BRF als Redakteur weiterhin erhalten bleibt.
Nach 20 Jahren als BRF-Chefredakteur kann Schroeder sowohl auf Höhen als auch Tiefen zurückblicken. "Ich darf auf vieles mit Stolz und Zufriedenheit zurückschauen, einiges ist auch weniger dazu angetan. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk BRF hat sich in diesen 20 Jahren trotz einiger schwieriger Phasen - mit herben Einschnitten auch im personellen Bereich - gut entwickelt. Insgesamt sind wir den Herausforderungen, die an dieses Unternehmen gestellt werden, gerecht geworden. Es gab eine ständige Weiterentwicklung der Programminhalte und -formen. Dazu waren ein halbes Dutzend Programmreformen- und anpassungen erforderlich. Immer wieder haben wir umgedacht, uns umgestellt und neu orientiert - und oft mehr als das Machbare gewollt. Dazu hat dann eben nicht nur der Erfolg gehört, sondern auch das Scheitern, so Schroeder im BRF-Interview.
Mit seinem Nachfolger ist Schroeder mehr als zufrieden. "Ich freue mich, dass Stephan Pesch, unser langjähriger Leiter des Studios in St. Vith, als mein Nachfolger am 1. Juli übernehmen wird. Er ist eine sehr gute Wahl."
Stephan Pesch, der sich in einem internen Bewerbungsverfahren durchgesetzt hat, wird das Ruder also in einem Monat übernehmen. "Mir ist vor allem daran gelegen, dass auch das Gebiet der Eifelgemeinden und darüber hinaus in Zukunft weiterhin von der Redaktion bedient wird. Ich kann mir vorstellen, dass wir das dann noch stärker als Gesamtredaktion wahrnehmen werden. Ich habe mir vorgenommen, die regionale Berichterstattung, die ja zu unserem Kerngeschäft gehört, und natürlich auch die nationale Berichterstattung zusammen mit unseren Kollegen in Brüssel, weiter zu fördern. Und wir haben auch eine interne Strukturreform innerhalb der Redaktion, die wir fortzusetzen gedenken."
Größte Herausforderung des neuen Chefredakteurs wird wohl der Medienwandel sein. "Da müssen wir neuen Entwicklungen gerecht werden, uns aber auch auf die Stärken besinnen: Wir sind als Medium für jeden zugänglich, wir sind als BRF nah dran - ob hier in der Region oder in Brüssel - und wir kennen uns aus", sagt Pesch, der sich auf seine neue Rolle "riesig" freut.
cd/mg - Bilder: Renate Ducomble/BRF