Die Wände der Eventlocation sind dicht bestückt mit Schwarz-Weiß-Porträts - jedes gemalt auf gebrauchten Fairbel-Milchverpackungen. Wo sonst Werbung und Markenlogos zu sehen sind, erscheinen nun Gesichter: ernste, lächelnde, suchende. Ob bloße Herkunft Grund genug für Stolz ist - das ist vielleicht die zentrale Frage, die Dujardin mit seiner Ausstellung aufwirft.
Die Auswahl der Porträtierten folgt keiner Rangliste, sondern ist eine persönliche Entscheidung. "Hätte man 100 Maler gefragt, etwas Ähnliches zu machen, wären 100 andere Kombinationen dabei herausgekommen. Die Schnittmenge wäre überraschend klein gewesen. Mit den flämischen Prominenten bin ich weitaus weniger vertraut, weil ich im deutschsprachigen und französischsprachigen Belgien lebe. Und das prägt den Blick, den man aufs Ganze hat", sagt Dujardin.
Ein besonderes Merkmal: Jede und jeder Porträtierte erhielt beim Zeichnen exakt die gleiche Aufmerksamkeit - auch aus Gründen der Fairness, wie der Künstler betont. "Weil es ja um Fairness geht, habe ich überlegt, wie ich alle gleich behandeln kann. Da habe ich gedacht, dass ich das auch in meine Arbeit übersetzen muss und habe jedem die gleiche Malzeit gegeben. So hat keines dieser Porträts länger als zwei Stunden in Anspruch genommen. Das zeigt aber auch: Wenn ich alle Leute gleich behandle, kann ich nicht allen gleich gerecht werden. Und das finde ich im heutigen politischen Klima sehr wichtig."
Öffnungszeiten:
Samstag, 25. Oktober von 13 bis 18 Uhr
Sonntag, 26. Oktober von 11 bis 14:30 Uhr
Manuel Zimmermann





Absolut sehenswert!