"Off the map" bedeutet so viel wie "Abseits der Landkarte". Nathalie Bertrams geht es darum, Menschen zu zeigen, die sich nicht in den großen Nachrichten wiederfinden, sagt sie. "Die Orte, die ich fotografiere, sind natürlich auf Landkarten verzeichnet, aber ganz oft nicht im Bewusstsein der Menschen. Das sind eher Nebenschauplätze der großen Nachrichten."
Zu sehen sind großformatige Landschaften - und vor allem eindringliche Porträts, aus Ecken der Welt abseits der großen Touristenströme: Äthiopien, der Kongo, die Türkei, Rumänien.
Als Journalistin berichtet Nathalie Bertrams über Umweltschäden, Wildtierhandel und die Ausbeutung von Ressourcen - aber vor allem geht es ihr um die Menschen. Sie dokumentiert beispielsweise das Leben eines afrikanischen Dorfes, nachdem der Dorflehrer Maître Chou an Ebola verstarb. Mädchen in Äthiopien, die früh verheiratet werden. Oder die Kultur der Lipowaner, einer russischsprachigen Minderheit, die eher versteckt an der Donau-Mündung lebt.
Mit ihren Bildern möchte sie dazu einladen, genauer hinzugucken: "Ich möchte, dass die Besucher sich in Lebenswelten anderer Menschen wiederfinden, die sehen und vielleicht ein Gefühl dafür bekommen, wie andere Menschen auf der Welt leben. Ich finde das immer ungeheuer spannend. Deswegen mache ich das."
Die Ausstellung läuft bis zum 21. September im Alten Schlachthof in Eupen, der Eintritt ist frei. Am 20. September werden im Rahmen der Ausstellung um 16 Uhr die Musiker von "Brussels Cleaning Masters" zu Gedichten über Migration von Mohamad Zahra, Bahadîn Akhan, Mariia Kaziun improvisieren.
Mehr Infos zum Programm auf der Webseite des Alten Schlachthofs. Mehr Infos zur mehrfach preisgekrönten Fotografin gibt es auf der Webseite von Nathalie Bertrams.
Gaby Zeimers