Das Buch als Medium steht im Mittelpunkt der neuen Ikob Ausstellung mit dem Titel "Unendliche Bibliothek". Künstler ist der Düsseldorfer Christian Odzuck. Die Ausstellung ist ein Rundumschlag durch das bisherige Lebenswerk des 46-jährigen. Denn zu jedem Projekt, das Odzuck im Laufe der Jahre geschaffen hat, hat er gleichzeitig auch ein Buch erstellt.
Nach rund 20 Jahren Schaffenszeit umfasst die "Unendliche Bibliothek" inzwischen 80 Werke. "Für mich ist eigentlich das Buch vielmehr ein Werkzeug. Es hilft mir dabei, Gedanken und Material zu ordnen. Wenn meine Arbeit abgeschlossen ist, ist auch - im besten Fall - das Buch abgeschlossen. In der Regel arbeite ich sehr viel temporär im öffentlichen Raum. Wenn das Kunstwerk dann nach einem Jahr wieder abgebaut wird, bleibt eigentlich nur noch mein Buch als Material zurück. Das Buch ist aber keine klassische Dokumentation, sondern es ist eigentlich auch wieder eine Verarbeitung des Prozesses meiner Ideenfindung und natürlich beinhaltet es auch die Frage nach der Repräsentation von einem Kunstwerk."
Wie Ikob-Kurator Frank-Thorsten Moll erklärt, war es reiner Zufall, dass die "Unendliche Bibliothek" den Weg nach Eupen gefunden hat. "Herzstück der Ausstellung ist ein 16 Meter langes Regalbrett, auf dem die 80 Bücher des Künstlers chronologisch präsentiert werden. Natürlich wird auch ein Teil der passenden Skulpturen, Fotografien oder Installationen gezeigt."
Eine Ausstellung in dieser Form bedeutet Christian Odzuck viel, denn auch er setzt sich zum ersten Mal intensiv mit seinem Werdegang auseinander. "Das ist für mich auch das erste Mal, die Bücher so in der Gänze zu Gesicht zu bekomme und das ist wirklich auch ein schöner Moment für mich. Ich habe die Ausstellung auch so konzipiert, dass das Werk vielleicht auch mir noch die ein oder andere Antwort geben kann. Die Kunstwerke sind immer schlauer als ich."
Am Sonntag wird die "Unendliche Bibliothek" im Ikob eröffnet.
Lindsay Ahn