Ein paar letzte Handgriffe noch, dann ist die neue Kunstausstellung "Eat the Rainbow" bereit für die Eröffnungsfeier am Sonntag. Das Besondere an der Ausstellung im Ikob am Eupener Rothenberg: Acht Kinder haben die Rolle der Kuratoren übernommen.
Über Wochen hinweg haben sie sich mit der umfangreichen Sammlung des Museums auseinandergesetzt und ein buntes Konzept entwickelt, erklärt die Projektleiterin Brenda Guesnet.
"Wir haben den Kindern gesagt: 'In zwei Monaten kommt hier eine Ausstellung, ihr entscheidet, was hier passiert. Was wollt ihr machen?'. Dann ging es natürlich viel darum, wie man sich einig wird in einer Gruppe, was nicht nur für Kinder ein Thema ist, sondern auch für Erwachsene. Ich glaube, wenn wir hier acht Erwachsene gehabt hätten, wären auch nicht alle direkt einer Meinung gewesen. Es kam dann auch bei den Kindern schnell heraus, dass sie alle ganz verschiedene Interessen haben und dass man deswegen die Ausstellung auch in verschiedene Themenbereiche aufteilen kann. Ein großes Interesse der Kinder war, dass vieles auch mit Farben zusammenhängt."
Aus den Ideen der Kinder entstanden schließlich sechs bunte Räume - oder auch Farbwelten. Jeder Raum hat einen eigenen Namen und ein Thema, das die einzelnen Kunstwerke darin miteinander verbindet. So tauchen die Besucher zum Beispiel in die blaue Unterwasserwelt Blubb ein oder erkunden den mintgrünen Wald Indepolm.
Bei "Eat The Rainbow" ist für jeden Geschmack etwas dabei - buchstäblich. "Essen war auch ein ziemlich wichtiges Thema bei den Kindern. Sie haben gesagt: 'Wenn ich ins Museum komme, kriege ich Hunger und es gibt nichts zu essen'. Das haben wir vor allem bei der Vernissage integriert. Da will ich jetzt nicht zu viel verraten. Aber ja, deswegen diese Elemente bei 'Eat The Rainbow': Konsum, Essen und jede Menge Farbe."
Begleitender Katalog
Neben der Ausstellung haben die Kinder außerdem einen begleitenden Katalog erstellt, der sich noch einmal detaillierter mit den Werken aus der Sammlung beschäftigt. Hier gibt es dann auch eine kleine Herausforderung für die Besucher der Ausstellung. "Wir haben eine Publikation zur Ausstellung, wo jedes Werk noch mit einem Sticker abgebildet ist. Das sind dann auch die Zeichnungen von den Kindern. Diese Sticker sollen die Besucher dann jeweils den Räumen zuordnen. Das ist dann wie ein Stickeralbum. Das ist eines der vielen spielerischen Elemente, die wir hier realisiert haben."
"Eat The Rainbow" ist auch die Chance, noch einmal wichtige Sammlungsstücke aus der Geschichte des Ikob in den Fokus zu rücken, erklärt Brenda Guesnet. "Viele der Werke, die zu sehen sind, sind von Künstlern, die hier schon ausgestellt haben. Regelmäßige Besucher des Ikob werden viele Dinge wiedererkennen, die sie schon einmal gesehen haben. Was auch eine große Rolle gespielt hat, waren restaurierte Werke. Wir haben in den Überschwemmungen vor drei Jahren viele Werke verloren und es gab einige Werke, die restauriert werden konnten. Davon sind auch einige zu sehen. Das ist ein wichtiger Moment, dass diese Werke noch einmal zum Vorschein kommen."
Wer sich ansehen möchte, wie die Kinder die Sammlung des Ikob neu aufleben lassen oder selbst bei dem ein oder anderen Werk in Erinnerungen schwelgen möchte, kann das vom 23. Juni bis zum 8. September machen.
Lindsay Ahn