Während sie tanzt, ist Ilke Teerlinck sprachlos. Das ist gewollt, denn das Stück "Three" kommt ohne Worte aus. Darin sehe sie viele Vorteile, sagt Teerlinck. Denn jeder sehe etwas anderes, jeder suche sich andere Kleinigkeiten heraus. Sie möge es, bildlich gesprochen, einen Teller mit Früchten anzubieten, von dem sich jeder etwas aussuchen könne, so Teerlinck. An Teerlincks Seite sind Magali Casters und François Vincent zu sehen.
"Three" richtet sich an Kinder ab fünf Jahren. Diese sind ein durchaus schwieriges Publikum, meint Teerlinck. Kinder seien sehr ehrlich und nicht so höflich wie Erwachsene, die nach einer Vorstellung artig Beifall klatschten. Von Kindern bekomme man sofort eine Reaktion, meint Teerlinck.
Das Stück befasst sich mit der Beziehung zwischen drei Menschen, mit sozialem Druck und dem eigenen Willen - und mit der Zerbrechlichkeit menschlicher Beziehungen.
Wenn man zu zweit in einem Raum sei und plötzlich eine dritte Person hereinkomme, ändere das alles, sagt Teerlinck. Plötzlich müsse man Entscheidungen treffen und es gebe dann keinen Kompromiss zwischen zwei Menschen mehr, erläutert Teerlinck.
Teerlinck tanzt, ist gleichzeitig aber auch die Choreografin des Stückes. Doppelte Aufgabe, doppelte Herausforderung.
Moritz Korff