Die Haasstraße in der Eupener Unterstadt ist an diesem Wochenende eine kleine Museumsmeile. Die Galerie Fox zeigt erstmals den Maler Christian Silvain in einer Doppelausstellung. In der Galerie Fox ist die Verkaufsausstellung und gegenüber, in Haus Nummer 42, ist der museale Teil mit Werken zu sehen, die von der "Stiftung Christian Silvain" zur Verfügung gestellt werden.
"Mein lieber Nachbar und Freund Alfred Küchenberg und seine Frau haben ja gegenüber die Räumlichkeiten komplett renoviert. Und als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, habe ich gesagt: 'Wow! Perfekter Ort für Ausstellungen'", erzählt Galerist Michael Bohn. "Und da auch Alfred Küchenberg und Yvonne schon sehr lange mit Christian befreundet sind, waren sie sofort Feuer und Flamme. Dann haben wir mit der Stiftung Christian Silvain gesprochen und beschlossen, wir machen eine museale Ausstellung mit unverkäuflichen Werken, die der Stiftung gehören, und parallel dazu hier in einer Galerie eine klassische Verkaufsausstellung mit Bildern aus mehreren Epochen."
Die Bilder in der Galerie Fox decken mehrere Schaffensperioden ab. Gezeigt werden Werke von 1989 bis 2023. Auch die so genannte "blaue Phase", in der nicht nur die Farbe blau besonders präsent ist, sondern auch Spielzeuge und Figuren, die wie Kinderzeichnungen erscheinen. Diese Phase ist sicher Silvains bekannteste - bis hin zu den Plagiaten des Chinesen Ye Yongqing. Davon sind nur noch wenige Werke im Verkauf - die meisten sind in Privatbesitz.
Die Galerie Fox ist eine von zwei Galerien weltweit, die Silvain verkaufen darf. "Was mich fasziniert, ist das Kindliche in vielen seiner Bilder - zumindest die der blauen Phase - und sein Perfektionismus", so Bohn. "Er war auch bereit, immer neue Wege zu gehen: von 'Kritzel-Menschen' zu hyperrealistischen Waldlandschaften - er kann halt alles."
Aktuell sind die Werke, die gegenüber gezeigt werden. Zwei Jahre haben Yvonne und Alfred Küchenberg nach dem Hochwasser die Räume renoviert. Jetzt sind hier 18 hyperrealistische Werke von Silvain aus den vergangenen Jahren ausgestellt.
"Hier bei uns im Haus findet eine Ausstellung von Werken statt, die eine Serie darstellen", erklärt Alfred küchenberg. "Die Serie heißt 'Clairière' - also 'Schneise', wenn man so will. Sie stellt sich zusammen aus 18 Werken, die alle unverkäuflich sind. Sie haben alle einen ähnlichen Charakter. Sie sehen ja, sie sind schwarzweiß, doch voller Stimmungen. Vom Dunkel, vom Chaos zum Licht. Das ist auch vielleicht, was er vermitteln will."
Ziel der Silvain-Stiftung ist es, das gesamte Schaffen dokumentieren zu können. Die Hoffnung wäre, auch irgendwann eigene Räume für eine permanente Ausstellung zu haben. So aber sollten Silvain-Fans die Gelegenheit bis Ende März in der Eupener Unterstadt nutzen. Die Doppelausstellung ist zu sehen bis Ende März.
Gudrun Hunold