Im Garten von Norbert Huppertz scheint die Morgensonne. Bevor es für den Rentner in die Werkstatt geht, damit er sich seinen Kunstwerken widmen kann, muss er noch seine beiden Schafe versorgen.
Die Werkstatt von Norbert Huppertz ist klein. Eigentlich ist sie groß, aber mit den Jahren hat sich eine Menge Zeug angesammelt. "Wird alles gebraucht", sagt er lachend. Auch wenn die urige Werkstatt unaufgeräumt aussieht. Alles hat seinen festen Platz. In der Mitte steht die Werkbank. Drum herum befinden sich Kisten mit allerlei Dingen. Alles ist beschriftet.
Norbert Huppertz ist in diesem Jahr 74 geworden. Mit dem Kunsthandwerk hat er schon lange vor seiner Rente begonnen. "Ich habe damals eine Küche gebaut und da habe ich gedacht, dass ich auch was anderes erschaffen kann. Das erste Werk hieß 'Verlorene Zeit'. Für mich war Kunst damals verlorene Zeit. Es hat sich aber herausgestellt, dass das keine verlorene Zeit war." Das Kunstwerk "Verlorene Zeit" ist eine selbstgebaute Mühle, die Uhrwerke zermahlt. In einer kleinen Schublade ist dann nur noch Messingstaub zu finden.
Es folgten die ersten Ausstellungen. Seine Kunstwerke erfreuten sich großer Beliebtheit. Das Wiederverwerten von alten Gegenständen kam schon früher sehr gut an. "Eigentlich nennt man das Trash-Art oder Upcycling", erklärt er. "Egal wie man es nennt. Es bereitet mir eine wahnsinnige Freude."
Momentan arbeitet er viel mit alten Fahrrädern. Meist werden sie zerschnitten und zu einem Kunstwerk zusammengefügt. Unterschiedlichste Kreationen entstehen so. Meistens werden die Front- und Rücklichter wiederverwertet, sodass ein verrosteter Drahtesel plötzlich ein zweites Leben als moderne Stehlampe erhält.
"Es wird viel weggeschmissen, was man ohne Probleme eigentlich reparieren kann. In Luxemburg habe ich vor zehn Jahren ein Repair-Café mitgegründet. Die Leute brachten ihre Sachen, wir haben es repariert und sie gingen glücklich nach Hause."
Beobachtet man den 74-jährigen Norbert Huppertz beim Werkeln, so entdeckt man ein Schmunzeln in seinem Gesicht. Es verschwindet erst, wenn er sein Werkzeug zurück auf die Werkbank legt.
"Das ist eine wunderbare Beschäftigung. Vor allem, wenn man Rentner ist. Ich muss das nicht machen. Ich mache das, worauf ich Lust habe. Ich halte mich an keine Vorgaben und denke auch nicht darüber nach, was ich machen müsste, damit einer meine Werke kauft. Ich mache einfach und dann sieht man, ob sich einer dafür interessiert oder nicht."
Wer sich ein Bild von Norbert Huppertz' Werken machen möchte, der kann im Geschichtsmuseum "Zwischen Venn und Schneifel" in St. Vith vorbeischauen. Dort findet momentan seine Ausstellung "Drahtesel" statt. Bis Ende August können seine umgebauten Fahrräder bestaunt werden.
Dogan Malicki
Die Kunstwerke von Norbert Huppertz überraschen und verwundern immer wieder durch ihre Eigenart, ihren Fantasiereichtum und die Kraft ihrer Aussagen! Er versteht es immer wieder meisterhaft den ausgedienten Gegenständen zu neuem Leben zu verhelfen, sei es als reines Dekoobjekt oder aber als Kunstwerk das zum nachdenken und meditieren anregt. Ein Meister seines Fachs dem die Fantasie und der Ideenreichtum hoffentlich so bald noch nicht ausgehen werden auf das er sich und den Betrachtern weiterhin viel Spaß und Freude bereiten möge!
einfach toll, bin begeistert.
Norbert Huppertz ist ein Ausnahmekünstler!
Seine Werke verdienen unsere ganze Aufmerksamkeit.
Johannes Weber