Johannes Weber war acht Jahre alt, als er das erste Mal eine Kamera in der Hand hielt. Es war eine Kodak Instamatic. Auch sie ist neben den zahlreichen Bildern im Büllinger Rathaus ausgestellt. Die Kamera ist silber-braun und klobig, damals ein robuste und solide Einsteigerkamera.
"Meine Patentante hatte zuerst ein Fahrrad für mich angedacht. Das fanden meine Eltern aber nicht gut. Aus dem Fahrrad ist dann eine Kamera geworden. So habe ich mit der Fotografie begonnen." Webers Freunde sagen, dass er Rennradprofi geworden wäre, wenn er in seinen jungen Jahren ein Fahrrad statt einer Kamera in die Hand gedrückt bekommen hätte.
Die ersten Aufnahmen machte er in der Brölsgasse, einen Steinwurf von seinem Elternhaus entfernt. Die schönen Momente und Motive, die er mit seinen Mitmenschen teilen wollte, hielt er mit der Kodak fest. Dank der Kamera fing er an, die Gemeinde zu erkunden.
Dabei lernte er die Landschaft schätzen und lieben. "Das ist das, was eine Verbindung entstehen lässt. Sowohl zu den Menschen, als auch zu der Landschaft. Mir ist es wichtig, das in Ehren zu halten. Es ist vielleicht ein großes Wort, aber mir ist es wichtig, die Dankbarkeit kundzutun."
Jedes Jahr auf Neue sucht sich Johannes Weber ein neues persönliches Motto aus. In diesem Jahr ist es die Liebe. Das wird auch bei seinen Bildern deutlich. Vor allem die Liebe zu den kleinen Dingen hat er in den Vordergrund gestellt. Eine Schnecke, ein Schmetterling, ein Efeublatt. Das Kleine sollte seiner Meinung nach mehr Achtsamkeit bekommen. Darüber hinaus gibt es viele Landschaftsaufnahmen in unterschiedlichen Farbstimmungen zu sehen.
"Ich habe für die Büllinger Einwohner einen Brief geschrieben. Dieser Brief ist in der Ausstellung zu sehen. In diesem Brief habe ich bewusst versucht, meine Beziehung zu Büllingen darzustellen. Ich würde die Leute gerne einladen, diesen Brief wahrzunehmen und zu lesen."
Wer sich den Brief und die Bilder von Johannes Weber anschauen möchte, der kann bis zum 18. Juni im Büllinger Gemeindehaus vorbeischauen.
Dogan Malicki
Viel Erfolg Johannes!
Es erfüllt mich mit großer Dankbarkeit, diese Ausstellung in Büllingen zeigen zu können.
Die Solidarität, die ich von den Menschen erfahre ist sehr berührend.
Johannes Weber