Im Art Loft in der Eupener Unterstadt gibt es aktuell Ungewöhnliches zu sehen. Im ehemaligen Direktionsgebäude der Tuchfabrik Peters gibt es zurzeit Werke, die sich abheben, von dem, was dort sonst ausgestellt wird. Bunt, in einem festen Rahmen, dort wo sonst Dynamisches in schwarz-weiß präsentiert wird. Marc Kirschvink ist zu Gast bei Boogie Hebel.
"Momentan arbeite ich hauptsächlich mit farbigen Linien. Mit diesen Linien generiere ich Flächen. Diese Flächen werden über verschiedenartige Winkel versetzt", erklärt Kirschvink. Und so entstehen statische Werke, die im Auge des Betrachters doch etwas Bewegtes haben und sich je nach Blickwinkel auch stark verändern. Werke, die so anders sind als die geschwungenen schwarz-weiß Gemälde von Boogie Hebel.
Kennengelernt haben sich die beiden Künstler 2021. Der Funken ist direkt übergesprungen. "Ich habe Marc Kirschvink im Rahmen der Open Art Sunday, einer Kunstroute, zu der das Art Loft gehört, als Gastkünstler eingeladen. Deswegen auch der Titel der Ausstellung 'Dynamic art meets static art'."
Die Werke von Boogie Hebel entstehen ohne Pinsel. Er schafft seine Bilder in einer bestimmten Rakeltechnik und mit eigens kreiertem großformatigem Werkzeug. Er malt in schwarz und weiß. Sein Gast arbeitet mit Lineal und Farben. Früher malte er nicht nach Linien, sondern nach dem Vorbild der Kinderzeichnungen seiner Tochter. "Dort habe ich die Spur eines Objektes auf einem Stück Papier auf unterschiedlichste Formate vergrößert. Aus dieser abstrakten Arbeit entstand die Partiturenarbeit. Dort werden die Bilder zu Notenblättern."
Im ehemaligen Büro des Direktors werden diese Partituren gemeinsam mit der dazugehörigen Musik präsentiert. Die verschiedenen Eindrücke, ob optisch oder auditiv, entführen den Besucher in eine ganz andere Welt.
Christoph Heeren