Ellen Auerbach wurde bereits vor ihrer Emigration nach Palästina und in die USA in den 30er Jahren international bekannt. Barbara Klemm hat sich nicht nur als Fotoreporterin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen großen Namen gemacht, sondern ist auch eigene Wege in der Fotokunst gegangen.
Wenn Klemm durch die Ausstellung führt, spürt man die Wertschätzung für Ellen Auerbach und ihre Arbeiten. Die deutsch-amerikanische Fotografin war eine Freundin ihrer Mutter und wurde später ihre Mentorin. Privat und beruflich hat die beiden Frauen vieles verbunden - vor allem ihre Art zu fotografieren und den Menschen zu begegnen.
Die Faszination für das Reisen, für Menschen und Landschaften haben die beiden Fotografinnen ebenso verbunden wie Beobachtungsgabe und ästhetisches Gespür. Ob bei politischen Ereignissen oder im Alltagsleben auf der Straße, einen Augenblick im entscheidenden Moment festhalten zu können, ist eine Kunst.
Ein ungewöhnliches Auge für Komposition und für den richtigen Moment hat Ellen Auerbach der 33 Jahre jüngeren Barbara Klemm bescheinigt. Als Tochter eines Künstlerehepaares hat sie diese Fähigkeit immer weiter entwickelt. Barbara Klemm war an vielen Orten in der Welt unterwegs. Was andere unbeachtet ließen oder ihnen verborgen blieb, hat sie erfasst - immer diskret, aber zielstrebig.
Bis heute zieht Barbara Klemm die Schwarz-Weiß-Fotografie der Farbe vor - aus Überzeugung. "Der Inhalt überträgt sich schneller in schwarz-weiß, Farbe lenkt oft ab", sagt sie. Das gilt auch für die Reportagefotos aus den Ländern des Südens, wo Barbara Klemm immer wieder hingereist ist. Es gelingt ihr, Armut und Elend zu dokumentieren, ohne den Menschen ihre Würde zu nehmen.
Rund 150 Fotoaufnahmen von Barbara Klemm und Ellen Auerbach sind für die Ausstellung ausgewählt worden. Sie sind noch bis zum 16. April im KUK in Monschau zu sehen.
Michaela Brück