Gleich drei Themen spricht Eric Legrain mit seinen Gemälden an. Das Thema Permafrost und Gletscher-Schmelze, das Thema Plastikmüll in den Ozeanen und das halbvolle oder halbleere Glas, wie er erklärt.
Was direkt auffällt: Nicht alle Bilder hängen an der Wand. Manche liegen gestapelt auf einem Tisch, manche Leinwände lehnen einfach nur an der Wand. Das sei Absicht, erklärt der Künstler. Da er circa 60 Kunstwerke gemacht habe, dafür aber kein Platz sei, sei das die Reserve. Und die soll auch von den Besuchern ganz bewusst so wahrgenommen und sogar angefasst werden.
Eric Legrain möchte kein Moralapostel sein, trotzdem spricht er durch seine Kunst Themen an, die relevant sind. Seine Werke kann man im Kuckuck kaufen - ganz klassisch mit Geld. Oder aber man geht einen Tauschhandel mit Eric Legrain ein. Egal ob Brennholz, ein Fahrrad oder ein Mobiltelefon - der Künstler möchte, dass jeder Zugang zu Kunst hat und bietet deshalb dieses Tauschgeschäft an.
Erster Künstler des Jahres 2023
Eric Legrain ist der erste Künstler des Jahres 2023, den Didier Scheuren in den Kuckuck geholt hat und das aus gutem Grund, wie er verrät. "Wir haben uns letztes Jahr auf einer Ausstellung getroffen und da kam eines zum anderen. Es ist der Start, das Jahr hat kaum begonnen. Ich glaube, es geht jetzt mit Korken und Knallen weiter, viele haben noch Urlaub und deshalb war es uns wichtig, auch direkt zum Jahresbeginn loszulegen. Das Format bleibt, jeden Donnerstag des Monats gibt es eine Vernissage und dann jeden Monat eine Ausstellung."
Im September erst hat Didier Scheuren den Kuckuck als Ausstellungs- und Schaffensraum für Künstler eröffnet, seitdem läuft es gut. So beschreibt er die letzten Monate. "Sehr lebendig, es waren viele Menschen da. Es kommen immer wieder Menschen. Es brodelt und die Dinge formen sich. Ich glaube, das wird ein spannendes Jahr."
Der Kuckuck ist zu einem Raum für Künstler, für Kunstinteressierte und für Begegnungen geworden - ganz zur Freude von Didier Scheuren. "Ich glaube wirklich, dass Kunst und Kultur eine Methode ist, um nochmal Möglichkeitsräume zu generieren. Damit Menschen sich begegnen und aus ihrer Komfortzone rausgezogen werden."
Noch bis zum 29. Januar sind Eric Legrains Werke im Kuckuck zu sehen.
Lena Orban