Im Hof Bütgenbach stellt Sarah Pieper aktuell aus. Als Naturpädagogin war sie immer schon viel in der Natur unterwegs. Mit der Naturfotografie hat sie über die Pilzsuche angefangen. "Ich habe gemerkt, dass die beste Methode ist, ein Foto zu machen oder ein Exemplar mit nach Hause zu nehmen und das nachzuschlagen. Anfangs habe ich die Pilze von oben fotografiert und gemerkt, dass man darauf die Merkmale nicht richtig sieht. Und dann habe ich gelernt, wie man etwas richtig fotografiert. Das hat bei den Pilzen angefangen."
Einmal in der Natur unterwegs, versuchte die Fotografin dann auch, andere Motive festzuhalten. Und mit den neuen Motiven passte sie nach und nach auch die Ausrüstung an. Die geht im Falle einer Naturfotografin weit über eine einfache Kamera hinaus. "Ich habe einen 3D-Tarnanzug. Den habe ich mal getestet. Dann kommen die Füchse bis auf fünf Meter ran. Das ist ein Glücksmoment. Man kann dem Fuchs nicht sagen, wo er zu laufen hat. Das hat sehr viel mit Glück zu tun."
Neben Glück braucht es auch die nötige Geduld. Oft harrt Sarah Pieper Stunden aus – manchmal geht es auch ohne Motiv nach Hause. Und zusätzlich benötigt es Wissen über Flora und Fauna.
Besonders stolz ist die Fotografin auf das Foto einer Zebraspringspinne. Die zu finden und dann auch noch zu fotografieren, war alles andere als leicht. "Die haben natürlich Angst, die sind nur drei bis fünf Millimeter groß. Wenn dann ein Riesenmensch auf die zukommt, sind die auch schnell wieder weg. Mit viel Geduld hat es dann aber geklappt."
Die mehr als 40 Bilder zeigen das Schöne in der Natur. Das liegt oft auch im Kleinen und Unscheinbaren. Wer dafür den Blick öffnet, wird überrascht. "Ich habe per Zufall zwei junge Küken auf dem Boden gefunden, die nicht aus dem Nest gefallen waren, sondern tatsächlich auf dem Boden lebten. Und das sieht man einmal im Leben. Das sind Glücksmomente, die - selbst wenn keine Kamera dabei gewesen wäre - einfach schön sind, zu erleben."
Die Ausstellung läuft noch bis zum 4. Dezember im Hof Bütgenbach. Danach ist sie im Büllinger Rathaus zu sehen.
Andreas Lejeune