Rund 100 Bilder werden über das gesamte Gebäude verteilt in der Villa Peters zu sehen sein. Organisiert wird die Kunstausstellung "Dreiklang" vom Fotografen Michael Bohn.
"Wir haben hier eine Ausstellung mit drei belgischen Künstlerinnen. Die drei unterscheiden sich alle sehr stark in ihrer Herangehensweise an die Malerei. Und eine Besonderheit ist, dass sie alle aus drei verschiedenen Sprachregionen stammen", so Bohn.
Eine der ausstellenden Künstlerinnen ist Julie de Bleeckere. Sie malt seit vielen Jahren und bedient sich unterschiedlicher Maltechniken, um ihre innere Gefühlswelt auf die Leinwand zu bringen. "Kunst ist für mich sehr wichtig. Wenn ich mir die Werke anderer Künstler anschaue, dann kann ich diese lesen und fühlen", so de Bleeckere.
"Es ist keine Sprache, die gesprochen oder geschrieben wird. Sie ist sehr speziell. Mit der Kunst bringe ich meine Gedanken zum Ausdruck." Zu ihren Bildern hat sie passende Düfte kreiert. So soll sich der Betrachter auf eine Reise begeben können, während er sich das passende Werk dazu anschaut.
Juliette Bach kommt gebürtig aus Eupen und hat als Kind selbst die Musikschule besucht. Auch sie nutzt die Kunst, um ihre innere Gefühlswelt zu verarbeiten. An ihren Bildern malt sie teilweise mehrere Jahre.
"Mein Kunststil ist teilweise sehr naiv. Er bewegt sich an der Grenze zur urbanen Kunst und Graffiti. In meinen Werken sind aber auch viele abstrakte Elemente zu finden. Inspiriert werde ich durch Dinge, die mir im Alltag passieren. Wenn ich mit Bekannten rede oder die Nachrichten lese, dann entstehen Bilder in meinem Kopf. Diese versuche ich in meinen Bildern einzufangen."
Jedes Bild muss perfekt sitzen. Cynthia Evers - Tochter von Eupener Eltern - wollte eigentlich Journalistin werden. Nach einem Schicksalsschlag widmete sie sich der Kunst und besuchte die Kunstakademie in Lüttich. Die Kunst habe sie therapiert und stark gemacht, sagt sie. "Es ist wichtig für mich, dass meine Kunst schön ist. Ich will nicht schockieren, da ich finde, dass die Welt schon schlimm genug ist. Es muss also Harmonie da sein. Aber es muss auch etwas gesagt werden. Ich versuche beides zusammen zu bringen."
Die Frau steht im Mittelpunkt ihrer Bilder. Sie wirkt stark und selbstbewusst, besitzt aber auch zarte, ja fast schon fragile Seiten. "Ich möchte, dass man die Frauen besser anerkennt. Wir befinden uns in einem Moment, wo es für die Frauen wieder schwieriger wird und ich möchte, dass jeder einfach existieren darf. Doch leider verbessert sich nichts", so Evers.
Es war ein langer Weg, bis die Ausstellung auf die Beine gestellt werden konnte. "Mehrere Wochen. Es ist auch nichts, was man von morgens bis abends machen kann", sagt Organisator Michael Bohn. "Es muss sehr viel vorbereitet und kommuniziert werden. Ich bin auch gestern 500 Kilometer gefahren, um bei einer der Künstlerinnen die Bilder zu holen. Ja es ist sehr viel Arbeit."
Eröffnet wird die Kunstausstellung am Samstagmittag in der Villa Peters in der Eupener Unterstadt. Sie ist nur an wenigen Tagen zugänglich: Besucher können sie sich am Sonntag, 25. September, und am Samstag, 1. 0ktober, jeweils von 14 bis 18 Uhr ansehen. Begleitet wird die Ausstellung an diesen beiden Tagen von einem Schülerkonzert um 16 Uhr. In Kooperation mit dem OstbelgienFestival wird die Ausstellung am Sonntag, 9. Oktober, um 11 Uhr mit einem Konzert des "Orchestra Nationale della Luna" abgeschlossen. Zu dieser Veranstaltung müssen sich Interessierte auf der Webseite des OstbelgienFestival anmelden.
Dogan Malicki