Die Stimmen sind aufgewärmt, die Kostüme sitzen, das Bühnenbild steht. Die Schauspielerinnen Karen Bentfeld, Galia De Backer, Ninon Perez, Anna Robic und Annika Serong sind bereit für die neue Agora-Produktion. Auf der Bühne des Triangels proben sie nun zum letzten Mal das gesamte Stück ein. Der Regisseur ist Felix Ensslin.
Der Titel: "Jetztland oder die Klauberinnen". Darin geht es um fünf Frauen aus der Gegenwart, die gemeinsam die Geschichte von Neutral-Moresnet entdecken - vor allem die Geschichte der sogenannten Klauberinnen: Frauen, die Zink aus Erde geklaubt, aussortiert haben.
Zinkgewinnung spielte eine zentrale Rolle in dem Neutralstaat, der von 1816 bis 1919 (auf dem Gebiet des heutigen Kelmis) existierte - ein wichtiges Kapitel der Regionalgeschichte. Das Schicksal der Klauberinnen wurde jedoch kaum dokumentiert. Gerade deswegen sollten sie bei der Agora-Produktion im Mittelpunkt stehen, erklärt Schauspielerin Annika Serong.
Die Klauberinnen repräsentieren nicht nur die Frauen von Neutral-Moresnet, sondern auch Frauen von heute. Diesen Aspekt findet die Schauspieler Anna Robic besonders interessant. Ihre Rolle sei auch ein Spiegel für die Fragen, die sie sich als junge Frau der heutigen Zeit stellt. Es gebe Parallelen zwischen der Zeit damals und heute - Fragen über Mutterschaft, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und Feminismus, sagt Anna Robic. Parallelen, die das Publikum bestimmt auch selbst im Theater entdecken wird.
Einen eigenen Eindruck vom ganzen Stück kann man sich diese Woche in St. Vith machen. Dort finden die ersten Aufführungen statt. Die Premiere ist am Donnerstagabend im Triangel - mit Covid-Safe-Ticket. Weitere Vorstellungen gibt es am Freitag - ohne Covid-Safe-Ticket, daher gilt Maskenpflicht und Abstandsregelung - und am Samstag - mit Covid-Safe-Ticket. Start ist jeweils um 20 Uhr. Mehr Infos dazu gibt es online auf agora-theater.net.
Raffaela Schaus