Sowohl in einem kühlen blau-grün als auch in wärmeren Tönen wie rot-gelb und hellbraunen Erdtönen findet man die Kristallglasuren von Ricus Sebes. Der Niederländer gewann 2019 den ersten Preis beim Euregio- Keramikwettbewerb.
Die Arbeit mit Kristallglasuren ist laut Ralph Mennicken, dem Leiter des Töpfereimuseums, die Königsdisziplin der Töpferei. "Was er dann zusätzlich entwickelt hat, ist, dass er diese Porzellanmasse auf einem ganz groben Ton auflegt, der wiederum fast wie Gestein aussieht oder Erdbrocken. So gibt es den Anschein, dass diese Kristalle in bunt schillernden Farben aus der Erde oder dem Gesteinsbrocken herauswachsen", erklärt Mennicken. "Das ist eine ganz außergewöhnliche Technik, die vor ihm noch nie jemand so hingekriegt hat."
Der Zweitplatzierte Toon Thijs aus den Niederlanden beeindruckte mit seiner facettenreichen Kunst. Bei seinen Kunstwerken handelt es sich nämlich nicht nur um getöpferte Stücke.
"Toon Thijs ist eher Künstler und nutzt eigentlich das Material Keramik so, wie ein Maler die Leinwand und die Farben nutzt", weiß der Museumsleiter. "Er stellt Keramiken her, die nicht nur ästhetisch schön sind, sondern die entweder einen Bezug zur Natur oder zur Mythologie oder zur Geschichte haben." Mit seiner Kunst wirft Toon Thijs einen kritischen Blick auf die Gesellschaft.
Den dritten Platz belegte 2019 der Brite Alvin F. Irving. "Da haben wir im Prinzip das Bindeglied zwischen den beiden schon Betrachteten", so Mennicken. "Wir hatten Porzellan mit Kristallglasuren, hier haben wir ebenfalls Porzellan, allerdings mit Unterglasmalerei."
Mit feinsten Pinselstrichen stellt Alvin F. Irving nicht nur dekorative Kunst her, denn auch er übt Gesellschaftskritik. Diese bezieht sich auf Ereignisse aus der Vergangenheit und Gegenwart Englands.
Die Stücke der Gewinner des Euregio-Keramikwettbewerbs 2019 sind bis Mitte September im Haus Zahlepol in Raeren ausgestellt. Ob der Keramikmarkt dieses Jahr wieder stattfinden kann, entscheidet sich noch im Laufe des Monats.
Celine Afeli