Für Martina Graeven-Hagelstein ist die Kunst ein Hobby und kein Beruf. Dennoch sind ihre Werke regelmäßig auf Ausstellungen zu sehen, so wie aktuell in Bütgenbach.
Dort lässt sich ihre Entwicklung als Künstlerin nachvollziehen. "Das ist zuerst mal von ganz klassisch, womit ich angefangen habe", erzählt die Künstlerin. "Also schön Blümchen gemalt, ein Stillleben, alles akkurat - bis jetzt zum Punkt Komma Strich ist die ganze Palette eigentlich vorhanden."
In diversen Kunstkursen hat sich Martina Gaeven-Hagelstein künstlerisch weitergebildet und -entwickelt. Auch Aktmalerei stand dort auf dem Programm. Die Situation, jemanden Fremden splitternackt vor sich zu sehen, ist nicht weiter befremdlich, sagt sie. "In dem Moment hat man keine Zeit lang zu überlegen: oh, da steht jemand nackig vor mir." Es gelte, schnell mit dem Stift eine Pose einzufangen. Manchmal habe man dafür nur 20 Sekunden. "Da hat man was anderes zu tun, als diese Person als nackte Person zu sehen. Dann hat man mehr damit zu tun, diese Person auf Papier zu bringen mit einigen Strichen."
Zwei Lieblings-Stilrichtungen hat die Künstlerin: Ganz bunt und schwarzweiß. "Wobei ich sage, bei Schwarzweiß ist es oft schwieriger, etwas auf Papier zu bringen, was die Menschen anzieht. Jeder hat ja ein Bunt - das zieht an. Aber bei Schwarzweiß muss man manchmal auch sehr stark eine Ausdrucksform finden, was nicht immer so einfach ist."
Natürlich hat sie auch Kontakt zu anderen Künstlern aus der Region. Einige haben es doppelt schwer in diesen Tagen: "Zuerst war ja mal die Corona-Pandemie und dann die Überschwemmung." Sie denke dabei besonders an die Galerie Fox in der Eupener Unterstadt, die während des Hochwassers schwer beschädigt worden ist. "Allein das mit den Versicherungen zu klären, mit den Künstlern, ist das schon sehr schwierig zu leveln."
Während Corona fielen Kunstkurse aus und Ausstellungen konnten nicht stattfinden - eine schwierige Situation für viele. "Ich habe das Glück, dass ich nicht davon leben muss. Das ist sozusagen mein Hobby. Aber Menschen, die von dieser Kunst leben, waren doch sehr, sehr beeinträchtigt in ihren Einkünften."
Die Ausstellung ihrer Werke erstreckt sich auf zwei Ebenen: "Im Parterre ist alles, was bunt ist. Und auf der ersten Etage: Alles was schwarzweiß ist." Zu sehen noch bis zum 22. August. Im Hof Bütgenbach, Zum Walkerstal 15.
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