"Dessiner en paix" heißt die Ausstellung, die zurzeit in der Abtei von Stavelot zu besichtigen ist. Knapp 350 Pressekarikaturen laden zum Verweilen, zum Lachen, aber auch zum Nachdenken ein. Das zeichnet Karikaturen unter dem Strich auch aus.
"Jeder Künstler hat seinen eigenen Stil", sagt Pierre Kroll. "Es gibt welche, die möchten ihre Botschaft mit Nachdruck rausbrüllen, damit wir darüber nachdenken und damit wir Zeit mit der Zeichnung verbringen. Andere sind sehr direkt. Ich habe einen Kollegen, der sagt, dass ein gutes Bild ein Schlag ins Gesicht ist. Ich bin weniger gewaltsam als das."
Diese ganzen Unterschiede, die Freiheiten, die die Pressekunst genießt, kann man in der Ausstellung spüren. Die Ausstellung besteht dabei aus zwei Teilen. Zum einen befindet sich im Erdgeschoss der Bereich "Cartooning for Peace" mit zahlreichen Werken von Plantu, der knapp 50 Jahre lang Karikaturen für die Tageszeitung "Le Monde" gezeichnet hat, zum anderen hat auf der oberen Etage die Geschichte der belgischen Zeitungskarikatur ihren Platz gefunden. "Hier findet man viel Archivmaterial, viele Bilder, die auf die Geschichte der Pressekunst aufmerksam machen, die künstlerische Freiheit und das seit 1830", erklärt Patrick Mignon, der Direktor der Abtei von Stavelot.
Was darf die Pressekarikatur und wieso darf sie das? Noch bis zum 6. März 2022 kann man in der Abtei von Stavelot diesen Fragen auf den Grund gehen.
vedia/re