Hintergrund des Projektes ist - wie der Name schon sagt - Verbundenheit in der Vielfalt zu schaffen, Grenzen zu überwinden und Vorurteile abzubauen. Die Idee für das Projekt kam Shari Ruppert dabei zufällig vor zwei Jahren. "Die ursprüngliche Idee kam, als ich noch in Amsterdam lebte. In der Straße, in der ich wohnte, gab es ein Mosaik mit dem Schriftzug 'Unity and Diversity' und das hat mich dann direkt inspiriert."
"Als ich wieder zurück nach Aachen zog, hatte ich die Idee, das hier an der Grenze zu machen und das Ganze erst 'Vereinte Grenzgänger' zu nennen. Doch dann kam Corona und ich musste das Projekt umlegen. Das war nämlich eigentlich für den Sommer geplant. Und dann habe ich beschlossen, es trotzdem hier zu machen und den Fokus zu legen auf Leute aus Belgien und aus Deutschland."
Selbst bemalte Kreise, Rauten und Tropfen, ausgeschnitten aus dünnen Holzplatten. Zusammen formen sie ein circa zwei Meter großes Mandala. "Es ist ein Mandala aus Kunstwerken, ein Kunstwerk aus Kunstwerken. Das sind alles individuell bemalte Formen von Teilnehmern an diesem Projekt. Meine Ambitionen sind, dass ich gerne auf Vorurteile hinweisen möchte, auf die Einzigartigkeit, die wir alle haben, und dass wir letztlich alle verbunden sind."
Außerdem möchte Shari Ruppert Kunst zugänglich machen. Daher auch ein Projekt, das mit Menschen zusammen realisiert wurde. Dabei ging es der Künstlerin darum, dass die Teilnehmenden ihre Kreativität im Prozess entdecken. "Ich glaube, dass viele denken, dass sie nicht malen können oder keinen Zugang dazu haben. Und ich hab auch viele Feedbacks erhalten von den Leuten, dass sie gesagt haben, dass sie nicht diesen Druck hatten, dass es perfekt sein muss."
"Alle, die die Workshops mitgemacht haben, haben gesagt, dass sie echt erstaunt waren, was sie für ein Gefühl der Verbundenheit empfunden haben und sich gleichzeitig aber auch gesehen fühlten in ihrer Einzigartigkeit." Verbunden sein und trotzdem als Individuum gesehen werden - das ist Shari Rupperts Botschaft.
Eigentlich wollte sie die gemeinsam mit den Teilnehmenden erarbeiten und anschließend die einzelnen Formen bemalen, so die ursprüngliche Idee. Doch dann kam Corona und es musste umgeplant werden.
"Ursprünglich sollten Workshops hier im Kukuk stattfinden. Jetzt hab ich dann aber die Form nach Hause geschickt zu den Teilnehmern, oder sie haben sich die Form abgeholt. Und dann hab ich halt das ganze Projekt umgemünzt auf Onlineworkshops, wo wir uns mit den Themen Vorurteile, Einzigartigkeit und Verbundenheit auseinandergesetzt haben. Und dann gab es auch einen Part, wo sie dann 50 Minuten Zeit hatten, ihre Form anzumalen."
Shari Ruppert ging es in ihren Workshops nicht darum, künstlerische Fertigkeiten zu vermitteln, sondern Denkanstöße zu geben. Sie sieht ihr Projekt als Chance, Menschen zusammen zu bringen, auch wenn das aktuell nur virtuell geschehen kann.
Ausstellung "Unity in Diversity"
Wann: 6. Februar 2021 - 28. Februar 2021
Wo: Altes Zollhaus, Auf Köpfchen
Informationen im Netz
Sarah Dederichs
Tolle Initiative. Solche Projekte sind wichtiger denn je in einer Zeit, in der Toleranz und die Wertschätzung für persönliche Meinung immer mehr abnimmt. In der die persönliche Meinung durch die öffentlichen Medien und die Kontaktverbote, die Angstmacherei eine sehr bedenkliche Entwicklung nimmt.
So kleine Projekte zeigen in der Öffentlichkeit das es noch anders geht.
Viel Erfolg aus Großkrotzenburg, ich komme bald nach Aachen und hoffe, ich kann mir die Ausstellung persönlich ansehen.
Hallo Shari! Tolle Idee, die Verbundenheit und Vielfalt zu zeigen! Genau das mache ich auch in meinen Seminaren. Viele erfolg und weiter so! Deine Mutter kennt mich unter Michael aus Münster, herzliche Grüße!
Einheit ohne Vielheit ist öde und langweilig; Vielheit ohne Einheit führt dagegen zum Streit.
Gerade eine Region wie die unsrige lebt vom gegenseitigen respektvollen Austausch, der in derartigen Projekten sichtbar wird. Keine von oben herab verordneten Grenzschließungen können das, was in den vergangenen Jahren zusammengewachsen ist, dauerhaft auseinanderreißen.
Die Idee, auf beiden Seiten der Grenze ein Kunst- und Kulturzentrum zu schaffen, ist einfach genial.