"Say it loud" ist eine internationale Ausstellung. 17 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler präsentieren in ihren Werken Themen wie Rassismus, Diversität und Kolonialismus. Dabei geht es sowohl um Vergangenheitsbewältigung als auch um die aktuelle Strahlkraft und die Ausbeutung von Mensch und Natur heute.
Wie an die Themen herangegangen wird, blieb den Künstlern selbst überlassen, sagt der Direktor des Bonnefanten-Museums und Kurator der Ausstellung, Stijn Huits: "Die einen drücken sich in Videokunst aus, andere in Skulpturen, Malerei oder Installationen. Das macht die Ausstellung sehr abwechslungsreich."
"Say it loud" - "Sag es laut" findet vor dem Hintergrund der weltweiten Anti-Rassismus-Proteste statt, der Proteste für die Gleichheit farbiger Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. Ganz bewusst gibt sich das Bonnefantenmuseum politisch und erklärt sich solidarisch mit allen, die in aller Welt - auch in den Niederlanden - laut, aber friedlich gegen Diskriminierung auf die Straße gehen.
Der Titel der Ausstellung "Say it loud" ist einem Song des US-amerikanischen Musikers James Brown entlehnt. Darin prangert Brown schon 1968 Vorurteile gegenüber Schwarzen in Amerika an. Ein Titel, der für Kurator Stijn Huits dazu auffordert, zuzuhören und sich zu positionieren, der auch die Besucher der Ausstellung einlädt, sich kritisch mit dem Weltgeschehen auseinanderzusetzen.
Die Ausstellung im Maastrichter Bonnefanten-Museum ist Teil der Initiative "Musea Bekennen Kleur" - "Museen bekennen Farbe", die vor zwei Jahren mit einer Sonderschau zum Thema Sklaverei im Nationalmuseum Amsterdam (Rijksmuseum) ins Leben gerufen wurde. Mehrere niederländische Museen schlossen sich an, darunter das Bonnefanten in Maastricht. Seitdem wurde an der Ausstellung gearbeitet. Die Themen Rassismus und Ausgrenzung sind aktueller denn je, wie die Ereignisse in den USA zeigen.
Die Ausstellung "Say it loud" im Maastrichter Bonnefanten-Museum ist noch bis April 2021 zu sehen - täglich außer montags. So ernst die Themen der Werke und Installationen sind, so richtet sich die Schau doch ausdrücklich an alle Interessierten - gleich welchen Alters. Man wolle so inklusiv wie möglich sein, sagt Kurator Stijn Huits. Er ist sicher, dass die Ausstellung für jeden Besucher auf eine Art zum Erlebnis wird.
Judith Peters