Léopoldville, 30. Juni 1960: Bei der Zeremonie zur Unabhängigkeit entreißt ein junger Afrikaner König Baudouin den Degen. Der deutsche Fotograf Robert Lebeck hat den Jungen intuitiv begleitet und erfasst den Moment mit seiner Kamera.
Mit der Aufnahme im Kongo und seiner Reportage "Afrika im Jahre Null" begründete Robert Lebeck seine Karriere als Fotojournalist. Im richtigen Moment eine Geschichte einzufangen - diese Fähigkeit hat Robert Lebeck beherrscht. Ob prominente Persönlichkeiten oder unbekannte Menschen auf der Straße - Lebeck hatte ein Gespür für besondere Momente und starke Bilder.
Über 40 Jahre hat Robert Lebeck für das Magazin "Stern" gearbeitet und sich mit Reportagen aus aller Welt und Porträts bekannter Persönlichkeiten einen Namen gemacht. Allen gemeinsam ist, dass sie mitten aus dem Leben stammen und nicht inszeniert wurden. Wegen seines Spürsinns für gute Bilder nannten seine Kollegen ihn eine dösende Raubkatze mit konstanter Witterung.
Er fotografiert Prominente wie Elvis Presley, Alfred Hitchcock oder Joseph Beuys. Ein besonderes Verhältnis entwickelte Robert Lebeck zu Romy Schneider. Davon zeugen Aufnahmen, die 1981 im Auftrag des Stern bei einem Klinikaufenthalt der Schauspielerin in Frankreich entstanden. Sie bildet auch die Grundlage für den Kinofilm "Drei Tage in Qiberon". Menschen so natürlich abbilden, wie er sie sieht - das wollte der Fotojournalist Robert Lebeck.
Insgesamt 130 Fotografien hat Nina Mika-Helfmeier, die Leiterin des KUK Monschau (das seit dem 1. Juli nun offiziell "Fotografie-Forum" heißt) aus dem großen Archiv von Robert Lebeck in Berlin ausgewählt. Einige von ihnen werden zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Die Porträts von Menschen und Landschaften sind noch bis zum 13. September im Fotografie-Forum der Eifel zu sehen.
Michaela Brück