Vor über 100 Jahren malte Walter Ophey das Schloss Libermé bei Kettenis bei Mondschein unter funkelnden Firmament. Er hat das Bild "An Schubert" genannt und sich dafür in Köln einen Ehrenpreis verdient. "An Schubert" ging in eine rheinische Privatsammlung. Ebenso lange ist es her, dass es wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden kann. Nicht die einzige Überraschung, mit der die Ausstellung in Düsseldorf die Besucher empfängt. Denn Opheys Farbwelten haben es in sich.
Mit Raffinement und großer Sensibilität hat sich der Kunstpalast dem Oeuvre Opheys angenähert. Bei 170 Gemälden und 3.000 Arbeiten auf Papier in städtischem Besitz war das nicht leicht. Ergänzt um mehrere Leihgaben konnten die großen Räume für die Gestaltung voll ausgenutzt werden. Es ist kein Detail, wenn zur Orientierung auch der Teppichboden die Farbenpalette des Künstlers zitiert. In der Farbe fühle er sich am wohlsten, sagte Walter Ophey, der auf dem Werthplatz 1882 geboren wurde, bevor er - nach dem frühen Verlust seines Vaters und dem Besuch des damaligen Progymnasiums- als 18-Jähriger an die Kunstakademie Düsseldorf ging. Dort lernte er auch seine spätere Frau Bernhardine kennen.
Frühe Porträtstudien lassen bereits die Kraft seines künstlerischen Handwerks erahnen. Von Düsseldorf aus ging es auf Reisen nach Frankreich, nach Italien und in die Schweiz. Stets neue Eindrücke, Vergleiche und Anregungen waren das Resultat. Walter Ophey gilt als ein bedeutender Vertreter des rheinischen Expressionismus. Ein starkes Stück der rheinischen Moderne stellt auch das graphische Oeuvre vor.
Der Maler Walter Ophey hat Zeit seines Lebens viel experimentiert. Im Werk gab es immer wieder Umbrüche. Auch mit Aufträgen verbundene religiöse Motive gehören zum Repertoire. Man mag nicht glauben, dass das Werk des schon 1930 gestorbenen Künstlers überhaupt in Vergessenheit geraten konnte. Dabei gehöre er eigentlich, wie viele seiner Zeitgenossen, auf die ganz große Bühne, ist Gunda Luyken, Kuratorin der Ausstellung, überzeugt.
Die Ausstellung "Walter Ophey. Farbe bekennen!" ist im Kunstpalast Düsseldorf noch bis zum 13. Januar 2019 zu sehen. Im Museum im Kulturspeicher in Würzburg wird die Ausstellung vom 2. November 2019 bis zum 12. Januar 2020 gezeigt.
Begleitend zur Ausstellung ist im Kölner Wienand Verlag ein Katalog mit ca. 200 Seiten, 180 Abbildungen und Texten von Daniel Cremer, Kay Heymer, Felix Krämer, Hans Lüdorf, Walter Ophey und Gunda Luyken erschienen. Die Museumsabgabe kostet 29,80 Euro, die Buchhandelsausgabe 36 Euro.
Weitere Infos gibt es auch auf der Webseite des Düsseldorfer Kunstpalastes.
Rudolf Kremer
Sehr guter Bericht!
Einfach DANKE!
Johannes Weber
Auch in Würzburg haben wir diesen Maler bewundert...