Ermöglicht wurde das Vorhaben durch eine großzügige Förderung der Volkswagen-Stiftung und einer Kooperation mit dem ZKM in Karlsruhe. So konnte der einmalige Bestand des Ludwig Forums dauerhaft für die Nachwelt sicht- und nutzbar gemacht werden.
Nach den vorangegangenen drei Ausstellungen legt "Videoarchiv 04: Die Belgier: Les images immatérielles" den Fokus auf die frühe belgische Videokunst der 1970er Jahre, die im übrigen einen programmatischen Schwerpunkt der Sammlung darstellt.
Man erinnere sich: Zentrale Figuren der deutschen Videokunstszene wie Ulrike Rosenbach, Marcel Odenbach, Klaus von Bruch, Wolf Kahlen oder Wolf Vostell richteten in jener Zeit auf Einladung Wolfgang Beckers noch in der Neuen Galerie Ausstellungen und Performances in Aachen aus. Dabei nutzte Becker die Nähe zu Belgien und den Niederlanden, Kooperationen mit der Yellow Now Gallery in Lüttich, dem ICC in Antwerpen oder Einrichtungen in Amsterdam und Rotterdam.
Videopioniere wie Philippe Francis, Florent Bex alias Hubert van Es, Jacques-Louis Nyst oder Jacques Lennep fanden Eingang in die Sammlung, die in Aachen seitdem einen eigenen Schwerpunkt bilden. In kaum einer anderen deutschen Sammlung ist belgische Videokunst so konzentriert zu finden.
Brigitte Franzen, die inzwischen die Ludwig Stiftung führt, weist darauf hin, dass die Belgier das neue Medium vor allem als Experimentierfeld ansahen. So ordnet sie Jacques Lennep, Leo Coppers und Jacques-Louis Nyst als eine Art Grenzgänger zwischen Malerei und Video ein. Als weitere Tendenzen werden "Video als Spiegel" und "das Spiel mit der Wahrnehmung" herausgestellt.
Die Ausstellung "Die Belgier. Les images immatérielles" wurde von Sabine Halver und Sonja Wunderlich kuratiert. Die Ausstellung über das Forschungsprojekt kann im Ludwig Forum noch bis zum 24. März besichtigt werden.
mitt/rkr