Konzerte, Lesungen, Ausstellungen – die Eupener Bergkapelle hat sich zu einem beliebten Ort für spirituelle Angebote entwickelt. Dazu gehört auch die Beschäftigung mit Kunst. Die Eupenerin Marie-Noëlle Weber-Schmetz hat durch eine längere Krankheit ihren Weg zum künstlerischen Ausdruck wieder gefunden. In der Bergkapelle präsentiert sie Arbeiten aus den letzten zwei Jahren.
Darunter kleine Aquarelle – Scheunengeheimnisse. "Das ist meine Liebe zum Detail. Da bin ich sehr nahe dran gegangen. Symbolisch stehen die Schlösser auch für das, was hinter diesen Schlössern passiert. Durch meine Arbeit als Psychologin oder Psychotherapeutin habe ich auch hinter vielen Türen sehr intime Dinge mit den Menschen geteilt, die meistens auch im Verborgenen bleiben."
Ihre Erfahrungen in der Natur hat sie mit Acryl auf Leinwand ausgedrückt. "Durch dieses viele Spazieren im Wald habe ich mir die Natur ganz anders angeschaut als vorher und auf Details geachtet, die ich früher nicht wahrgenommen habe. Da habe ich ein anderes Gespür bekommen für die Natur und die Kraft, die ich daraus gezogen habe. Das wollte ich auch bildlich wiedergeben und mit anderen Menschen teilen."
Sehr emotional nennt Marie-Noëlle Weber-Schmetz die Serie "Begegnungen": schwarz-rote Acrylbilder auf Papier. "Das ist eine sehr emotionale Serie, die in sehr tiefen Emotionen entstanden ist von Trauer und Wut, die ich im letzten Jahr erfahren habe durch die Tätigkeit als Psychologin. Da ist sehr vieles, was mich bewegt hat in Begegnungen mit Menschen, und was da schief laufen kann."
Die Bergkapelle bietet einen meditativen Rahmen für die Ausstellung. Menschen können hier in Stille verweilen, ausgelegte Texte lesen, beten oder einfach nur der Musik zuhören.
Marie-Noëlle Weber-Schmetz hofft, die Besucher auch mit ihren Bildern persönlich anzusprechen. "Das ist auch meine Hoffnung, zumindest für diese sehr emotionale Serie, dass das vielleicht andere Menschen berührt, dass sie einen Spiegel finden von Dingen, die sie selbst erlebt haben. Ist vielleicht auch so ein Stück von 'Ich bin nicht alleine'."
"Ich hoffe auch, dass meine Bilder von der Natur den Menschen etwas geben können, indem sie vielleicht noch einmal anders auf die Natur schauen und die Natur gibt dann auch wieder etwas zurück."
Die Ausstellung ist bis Ende August zu sehen. Die Bergkapelle ist täglich von acht bis 19 Uhr geöffnet.
Michaela Brück