Christmann gilt als einer der bedeutendsten Dokumentatoren der Entwicklung seiner Heimatstadt Eupen. Fast alle bedeutenden Gebäude der Stadt wurden von ihm aus zahllosen Blickwinkeln abgebildet. Seine Werke findet man dann auch in vielen ostbelgischen Wohnzimmern.
Seine künstlerische Liebe gilt allerdings nicht der Landschaft, sondern dem Menschen, deshalb mischen sich auch zahlreiche Porträts unter die Ansichten der Stadt. "Man muss wissen, dass Adolf Christmann in den 1970er und 1980er Jahren auf dem Werthplatz ausgestellt hat", sagt Rudolf Kremer, der Kurator der Ausstellung, "da ist in der Tat ein bekannter Eupener vorbeigekommen und das hat ihn zu einem Gedicht animiert. Und das Gedicht heißt "D'r Chrestmanne stellt weer uut!" und das fand ich dann an und für sich passend für unsere Ausstellung, um die Seite zu zeigen, die im Endeffekt auch seine Heimatverbundenheit unterstreicht."
Am Sonntagnachmittag ist seine neuste Ausstellung im BRF-Funkhaus eröffnet worden. "D'r Chrestmanne stellt weer uut!" läuft noch bis zum 30. November. Die Ausstellung ist montags bis freitags jeweils von 9 bis 18 Uhr zu sehen. Eintritt frei.
Adolf Christmann (Jahrgang 1927) fühlte sich als Maler stets eins mit den Menschen und den Dingen, die ihn begleiten. "Nichts auf der Welt interessiert mich so sehr wie die Menschen", sagt er. Umso erstaunlicher ist es, dass er weniger durch seine Porträts als durch seine Landschaften und Genrebilder aus dem heimatlichen Umfeld oder von seinen Reisen bekannt wurde.
Die Stadt Eupen verlieh ihm die "August-Tonnar-Medaille", die höchste kulturelle Auszeichnung der Stadt. Die aktuelle Ausstellung ist nicht die erste im BRF. Bereits zum 70. Geburtstag im Jahr 1997 widmete der BRF Adolf Christmann eine vielbeachtete Retrospektive.
Anne Kelleter