Wenn wir zu Hause in den Spiegel schauen, sehen wir unser Spiegelbild. Wer bei der Ausstellung "Museum of Vanaties" im Ikob in den ein oder anderen Spiegel schaut, wird wahrscheinlich kein klares Spiegelbild erkennen können. Das ist Absicht - die luxemburgische Künstlerin Sali Muller hat den Spiegeln ihre Funktion genommen und will damit verhindern, dass man in seinem eigenen Spiegelbild versinkt und eitel wird.
Muller und ihr luxemburgischer Künstler-Kollege Jerry Frantz haben viele Kunstwerke geschaffen, die sich mit der Doppeldeutigkeit des Wortes Vanity - also der Eitelkeit und der Vergänglichkeit beschäftigen.
Museumsdirektor Frank-Thorsten Moll hat sich bewusst für die beiden Künstler entschieden: "Sali Muller ist jung und aufstrebend. Sie macht hauptsächlich Skulpturen. Ich will jetzt nicht behaupten, dass Jerry Frantz alt ist - das wäre sehr gemein ihm gegenüber -, aber er ist älter und hat deswegen schon sehr viel Erfahrung im musealen Ausstellungsbereich. Die beiden sind so wie Feuer und Wasser, wie Yin und Yang - das ergänzt sich super."
In der Ausstellung werden auch ganz aktuelle Themen angesprochen, wie zum Beispiel der Terrorismus. Jerry Frantz führt die Besucher in ein kleines Zimmer, in dem sich ein Bombenbauer zurück gezogen hat. Der Geruch von TNT liegt in der Luft. Außerdem präsentiert er polierte Granathülsen aus dem zweiten Weltkrieg - glänzend, vielleicht nett anzusehen, aber dieser Glanz war für viele Menschen tödlich. Er zeigt also, wie schnell man sich zwischen Schönheit und Vergänglichkeit bewegt.
Neben der Ausstellung "Museum of Vanities" werden auch Werke des Düsseldorfer Malers Horst Keining ausgestellt. Seine Bilder zeigen, wie die Marken- und Warenwelt auf unsere Wahrnehmung einwirkt.
Wer also jetzt Lust bekommen hat, kann am Sonntag, ab 15:00 Uhr die Ausstellung im Ikob bewundern. Die Ausstellung wird noch bis zum 20. August dort präsentiert.
lo/mg - Bild: Julien Claessen/BRF