Die Dreharbeiten haben noch nicht begonnen, aber einige Details sind schon zur Tageszeitung La Meuse durchgesickert. Stéphane Xhroüet hat Familie in der Gegend um Spa und kennt daher die Geschichte vom Kreuz der Verlobten schon etwas länger. Die Geschichte hat ihm wohl so gut gefallen, dass er sie in einem Spielfilm verarbeiten will.
Wie die Geschichte damals ausgegangen ist, wissen wir, aber das Ende im Film soll anders sein. Außerdem spielt die Geschichte im Film auch etwas später, im Jahr 1915. Es geht aber auch um zwei Verliebte. Ein Mädchen aus Belgien und ein Junge aus Deutschland, der von seiner Mutter verlassen wurde, werden zusammen auf einem Bauernhof in den Ardennen groß. Nach dem Einfall Deutschlands in Belgien zu Beginn des Ersten Weltkrieges werden die beiden getrennt. Sie finden sich wieder, fliehen zusammen und verirren sich im Schnee.
Die Dreharbeiten zum Spielfilm sollen im Sommer stattfinden. Dreharbeiten zu einem Kurzfilm, der als Teaser für den Spielfilm dienen soll, beginnen aber bereits diesen Samstag im Hohen Venn. Die Schauspielerin Marie Gillain, die hier aus der Region stammt, wird übrigens die Rolle einer Mutter spielen.
Hinter dem Kreuz der Verlobten steckt eine wirklich tragische Liebesgeschichte: Vor etwas weniger als 150 Jahren, am 21. Januar 1871, verloren sich zwei frisch Verlobte im Hohen Venn. Sie waren mittags aufgebrochen, um in Xhoffraix, dem Geburtsort der zukünftigen Braut, die Hochzeitspapiere zu holen. Auf dem Rückweg verirrten sich die beiden aber im Schnee und erlagen unweit von Baraque Michel ihrem Hunger und der Kälte.
Ihre Leichen wurden erst rund zwei Monate später, nach der Schneeschmelze im Venn, entdeckt. Seit 1893 gab es dann verschiedene Kreuze, die an ihre Geschichte erinnern sollen. Das aktuelle Kreuz wurde Mitte der 80er Jahre aufgestellt. Es steht nahe dem Ort, wo man die Leiche der zukünftigen Braut gefunden hat, neben dem Grenzstein 151, wo früher Preußen an Belgien grenzte.
meuse/ake/mg