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Neue belgische Comics in deutscher Übersetzung: "Sonntag" und der neue "Blake & Mortimer"

27.06.202512:01
  • Comic
Olivier Schrauwen, Sonntag. Zürich 2025 (Edition Moderne), 472 Seiten, 45 Euro.
Olivier Schrauwen: "Sonntag" (Cover: Edition Moderne)

"Sonntag" und "Gezeichnet: Olrik" heißen zwei neue belgische Comics, die jetzt in deutscher Sprache erstmals veröffentlicht sind. Letzterer ist Band 27 der Reihe "Blake und Mortimer". Ersterer eine ziemlich außergewöhnliche "Graphic Novel".

"Sonntag" stammt aus der Feder des flämischen Comic-Zeichners und -Autors Olivier Schrauwen. 1977 in Brügge geboren wohnt Schauwein zurzeit - nach Angaben seines Verlags - in Brüssel und Berlin. Auf Deutsch sind schon mehrere seiner Werke erschienen.

In "Sonntag" erzählt er auf 472 Seiten einen Tag im Leben von Thibault. Der ist 35 Jahre alt, arbeitet freiberuflich als Font-Spezialist, beschäftigt sich also mit dem Entwerfen von Schriftarten und Schriftzügen. An diesem Sonntag ist Thibaut allein zu Hause, wartet auf seine Freundin Migali, die am Abend zurückkommen soll von einer Reise nach Gambia. Außerdem ist dieser Sonntag der Vorabend zu Thibaults 36. Geburtstag.

Kopfkino an einem "verschwendeten Tag"

Ein großartiges Abenteuer erlebt Thibault an diesem Sonntag nicht. Aber genau das soll er auch nicht. Die Graphic Novel soll vielmehr einen "verschwendeten Tag" darstellen, schreibt Schrauwen im Vorwort. Einen Tag also, an dem gar nichts Wichtiges passiert und an dem der Protagonist am Ende selbst sagen würde: Ja, gemacht habe ich heute nicht viel, nichts Konstruktives zumindest.

Der Clou dabei ist, dass trotzdem viel passiert in der Graphic Novel, und zwar dadurch, dass Schrauwen neben den äußeren Handlungen des Protagonisten auch noch darstellt, was an dem Tag in seinem Kopf vorgeht. Woran er denkt, welcher innere Film an so einem leeren Sonntag im Kopf dieses Mitte 30-jährigen Mannes allein zu Hause abläuft.

Langeweile wird zur guten Unterhaltung

Und das gelingt Schauwen ganz hervorragend. Denn tatsächlich schafft es die Graphic Novel, diesen an sich ja sehr langweiligen Sonntag ohne eigentliches Ereignis zu einer ereignisreichen Geschichte für den Leser werden zu lassen. Langeweile wird hier zur guten Unterhaltung.

Denn erstens werden die ganz praktischen Handlungen von Thibault natürlich erzählt: Wie er morgens im Bett aufwacht und erst nach einer bestimmten Zeit sich dazu aufrafft, aufzustehen. Wie er sich seinen ersten Kaffee kocht, badet, später ein Mittagessen macht, ein Buch anfängt zu lesen, mal kurz in den Garten geht und so weiter und so fort.

Frauen, Textnachrichten und Alkohol

Und zweitens werden die Gedanken von Thibault dargestellt, die zu ganz unterschiedlichen Dingen abschweifen im Verlauf dieses Tages. Zum Beispiel zu seiner aktuellen Freundin, zu einer ehemaligen Flamme, zu Streichen aus seiner Jugend, zu seinem Verhältnis zu seinen Nachbarn, zum Problem, unbedingt eine spannende Textnachricht auf dem Smartphone schreiben zu müssen. Oder auch zu solchen Fragen, ob er sich heute selbst befriedigen soll und ob es wirklich gut ist, schon am Vormittag mit dem Alkohol trinken anzufangen.

Verschiedene Ebenen

Die Zeichnungen zu all dem sind eher einfach gehalten, in einem ganz eigenen Stil. Mal sind die Bilder ganz groß, mal werden sie ganz klein, werden unterschiedlich zueinander gemixt. Und oft unterstreichen diese unterschiedlichen Formate und Anordnungen etwas von dem Inhalt, der erzählt wird, stellen diesen Inhalt quasi formal dar.

Mit "Sonntag" hat Schrauwen dadurch eine außergewöhnlich interessante, auch intellektuell ansprechende Graphic Novel geschaffen, die man gut mehrmals lesen kann und dabei immer wieder Neues entdecken wird: neue Ebenen, neue Anspielungen und Verzahnungen der Geschichten.

Neues Abenteuer vor bekannter Kulisse

Beim mittlerweile 27. Band mit Abenteuern von Blake und Mortimer halten sich die Überraschungen dagegen in Grenzen. Denn in der Machart hat "Gezeichnet: Olrik" sehr viele Übereinstimmungen mit seinen Vorgängern. Wieder spielt die Handlung im England der 1950er und -60er Jahre, wieder sind die Helden natürlich der Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes, Blake, und der Atomphysiker Mortimer. Wieder heißt der große Gegenspieler der beiden Olrik.

Yves Sente/André Juillard, Gezeichnet: Olrik, Blake und Mortimer Band 27. Hamburg 2025 (Carlsen Verlag), 64 Seiten
Yves Sente/André Juillard, Gezeichnet: Olrik, Blake und Mortimer Band 27. Hamburg 2025 (Cover: Carlsen Verlag)

Die Handlung spielt auch dieses Mal wieder in London, führt aber ebenfalls nach Cornwall in die südwestlichste Grafschaft von England. Die Artus-Sage, Unabhängigkeitsbestrebungen und Fremdenfeindlichkeit spielen bei der Handlung eine Rolle.

Letzte "klare Linie" von André Juillard

Gleich bleibt auch der Stil der Zeichnungen. Die "klare Linie", in der der Belgier Edgar Félix Pierre Jacobs seine Helden 1946 erstmals in der Comic-Zeitschrift "Journal de Tintin" zum Leben erweckt hatte, wird auch im 27. Band beibehalten. Nach dem Tod von Jacobs 1987 hatten verschiedene andere Autoren neue Abenteuer von Blake und Mortimer entworfen.

"Gezeichnet: Olrik" ist dabei der letzte Band, den das franko-belgische Duo Yves Sente (Belgier) und André Juillard (Franzose) veröffentlicht haben. Zeichner Juillard war im Sommer vergangenen Jahres gestorben, schon das französischsprachige Original von "Gezeichnet: Olrik" konnte erst posthum nach dem Tod von Juillard veröffentlicht werden.

Die Comics

  • Olivier Schrauwen, "Sonntag". Zürich 2025 (Edition Moderne), 472 Seiten, 45 Euro.
  • Yves Sente/André Juillard, "Gezeichnet: Olrik, Blake und Mortimer", Band 27. Hamburg 2025 (Carlsen Verlag), 64 Seiten, 12 Euro.

Kay Wagner

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