"Captain Future. Der ewige Herrscher", ist allein deshalb schon ein besonderer Comic, weil er das erste neue Abenteuer von Captain Future seit über 40 Jahren erzählt. Geschaffen wurde die Figur des Captain Future in den 1940er Jahren von dem US-Amerikaner Edmond Hamilton. In Europa wurde er Anfang der 1980er Jahre dank einer japanischen Zeichentrickserie bekannt, die damals von verschiedenen europäischen Fernsehanstalten ausgestrahlt wurde.
Schnell Kult-Status erreicht
Die Serie schlug in Europa bei vor allem jugendlichen Zuschauern voll ein und erreichte schnell Kult-Status. Wegen der großen Popularität wurde Captain Future mit der Zeit sogar zu einer Art Sinnbild dessen, was man allgemein mit Science Fiction der 80er Jahre in Verbindung bringt.
Dass der neue Comic jetzt so viel Anklang bei den Lesern findet, hat viel mit diesem Nostalgie-Gefühl zu tun. Die Kommentare, die im Internet zum neuen Comic zu finden sind, machen das klar. Die Leser fühlen sich durch das neue Abenteuer an die alten Zeiten erinnert, an das Gefühl ihrer Jugend, an die prägnante Titelmusik der Zeichentrick-Serie und ähnliches.
Gut gegen Böse
Dabei ist der Comic für diejenigen, die keine eingefleischten Captain-Future-Fans sind, eher mittelmäßige Comic-Kost. Die Handlung ist doch ziemlich gradlinig und wenig komplex. Gut kämpft gegen Böse, nur mit viel gutem Willen ist vielleicht eine zweite Ebene der Geschichte zu erahnen.
Die Zeichnungen sind nichts Revolutionäres und sicher ein Kompromiss zwischen Anklang an die 80er Jahre und einem modernen Stil des Zeichnens. Gut ist allerdings, dass man die Geschichte auch verstehen kann, ohne das ganze Universum von Captain Future zu kennen.
Viele bekannte Elemente
Andersherum werden alle Fans von Captain Future viele bekannte Elemente und Personen wiederentdecken: Das Raumschiff von Captain Future heißt immer noch Comet, Professor Wright, das lebende Gehirn, ist genauso beim Abenteuer dabei wie der Roboter Grag, der Android Otto und die Agentin Joan Landor.
"Belgisch" wird der Comic zum einen über den Szenaristen Sylvain Runberg. Er ist in Tournai geboren, seine Mutter ist Belgierin. Runberg ist dann in Südfrankreich groß geworden und lebt jetzt in Schweden. Viele seiner Werke sind beim belgischen Verlag Dupuis veröffentlicht.
Belgischer Verlag
Zum anderen ist der Verlag, in dem der neue Captain Future im Herbst im Original veröffentlicht wurde, ein belgischer. Der Verlag Kana gehört zwar heute zum französischen Comic-Verlag Dargaud, ist 1996 aber in Brüssel gegründet worden.
In Deutschland ist der Comic jetzt beim Carlsen Verlag in Hamburg erschienen. Im Herbst will der Verlag eine limitierte Luxusausgabe des Comics veröffentlichen.
Buchinfos:
Der Comic "Captain Future. Der ewige Herrscher" ist im Carlsen Verlag Hamburg erschienen, umfasst 168 Seiten und kostet 28 Euro.
Kay Wagner