Wer Joachim Schröder in Pronsfeld besucht, merkt sofort: Ihm ist daran gelegen, Dinge, die ihm wichtig sind, zu sammeln und zu bewahren. "Das ist mir sehr wichtig, dass ich gewisse Dinge festhalte, die es heute so nicht mehr gibt", erzählt er und führt als Beispiele die Heu- oder Kartoffelernte in früheren Zeiten an, wo auch die Kinder gefordert waren: "Da hat man Dinge erlebt, die man heute nicht mehr erlebt. Und mir ist es wirklich sehr, sehr wichtig, dass man heute den jungen Leuten vermittelt, wie es früher gewesen ist."
Der frühere Deutschlehrer hat rund 30 Bücher über Eifeler Traditionen geschrieben. In jüngerer Zeit sind es vor allem kleine Eifeler Geschichten oder Marotten aus unterschiedlichen Lebensbereichen: "Also das sind Sammlungen, durcheinander gewürfelt, aber gegliedert nach gewissen Themen wie 'Plaudereien am Kamin', 'Plaudereien in der Heuernte', oder demnächst 'Plaudereien unter dem Christbaum'. Aber innerhalb eines Buches geht es von Hü nach Hott und da ist überhaupt keine Struktur zu erkennen. Das macht die Sache spannend und leserfreundlich."
Nun hat Joachim Schröder im Eifeler Literaturverlag den sechsten Band seiner "Eefeler Verzellcher" vorgelegt mit "Plaudereien in der Dorfkneipe" - als Antwort auf das Kneipensterben: "Hier wird eine Gastwirtschaft zugemacht, da eine Straußwirtschaft, hier finden die Leute keinen Nachkommen für ihre Stube", bedauert Joachim Schröder. "Kegeln ist nicht mehr, Karten schwindet immer mehr, das alte Maulaffen feilhalten und schwätzen und poltern, das ist völlig dahin."
Nachempfinden lässt es sich immerhin in dem neuen Bändchen, dem weitere zu anderen Themen folgen sollen: "Das sind dann am Ende wohl zehn Bücher à 240 Seiten. Da sind wir bei stolzen 2.400 Seiten. Ich glaube, da habe ich ein großes Spektrum der Eifeler Kultur erfasst, und das dürfte für die Leserinnen und Leser durchaus spannend sein, vor allem für die, die das Gleiche auch erlebt haben."
Ein ausführliches Gespräch mit Joachim Schröder über seine Buchreihe mit Plaudereien aus der Eifel bzw. "Eefeler Verzellcher" läuft am Sonntag in der Eifeler Mundartsendung auf BRF2.
Stephan Pesch
