Band elf der Asterix-Bildgeschichten erzählt die Geschichte des Averner-Schildes, auf dem sich Majestix durch die Gegend zu tragen pflegt. Die Bilder bleiben auch in der Öcher Variante natürlich unangetastet. Aber bei den Sprechblasen hatte Dr. Markus Krings fast freie Hand.
Somit hat er die Story nach Burtscheid verlegt - jenen Stadtteil von Aachen, der für seine Thermen, Quellen und Kurbäder bekannt ist. Denn auch das ist Teil der Story: Majestix hat bei all den festlichen Mahlzeiten zu gut zugelangt und muss nun mit seiner malträtierten Leber in die Kur - nach Burtscheid. Asterix und Obelix begleiten ihn, werden dann aber weggeschickt. Weil: Mullereijj, Klopperejj, vööl Hantiir - kennt man ja.
"Die Auswahl ist ja recht groß, was Asterix-Bände angeht, aber der hier hat eine ganz eigene und spannende Erzählweise. Er ist recht episodisch erzählt, das heißt, es gibt kurze, in sich abgeschlossene Handlungsstränge. Damit ist es leichter, die Geschichte zu beugen, ohne dass man am Ende in Probleme gerät, weil man den roten Faden verliert. Weil diese Episoden in sich zu Ende erzählt sind", erklärt Markus Krings.
So beugt Markus Krings die Story und setzt wo irgend möglich lokalpatriotische Orte, Namen, aber auch Öcher Redewendungen ein. Ein großer Spaß, das zu lesen - und offensichtlich ist es auch das, was dem Autor die meiste Freude bereitet. "Mir gefallen sehr gut die Szenen, wo ich wegkomme vom Original und eine ganz eigene Geschichte erzählen kann, die natürlich irgendwo in Aachen spielt oder eine Aachener Begebenheit wiedergibt. Zum Beispiel die Alemannia oder der Aachen-Laurensberger Rennverein. Alle diese Dinge finden ihren Platz."
Eingepflanzt hat dem promovierten Biologen und Sekundarschul-Lehrer Markus Krings die Liebe zum Öcher Dialekt seine Mutter. Oma und Onkel sprachen nur Öcher Platt, sagt Krings. Heute leitet er auch an seiner Schule einen Dialekt-Kurs. Der hat sehr guten Zulauf, berichtet er.
Seit dem 26. Oktober ist Band zwei in Öcher Platt nun im lokalen Buchhandel - und 80 Prozent sind schon verkauft. Die Erstauflage einer sogenannten Mundart-Ausgabe sind auf 5.000 Exemplare limitiert. Das ruft auch Sammler auf den Plan - Ausgaben von Band eins werden daher schon dreistellig gehandelt.
Klar, dass wir wissen wollen, warum denn Asterix und Obelix in der Öcher Mundart-Ausgabe nicht auch mal nach Belgien rüber kommen. "In diesem Fall sind wir in Burtscheid, in der Soers, an Gut Entenpfuhl - alles Aachener Schauplätze. Aber Gut Entenpfuhl ist ja schon sehr nah an der belgischen Grenze, da können wir sicherlich rüber gucken."
Gudrun Hunold